Erster Fall in Uganda Zweiter Toter nach Ebola-Ausbruch in Uganda
Kampala (dpa) - Kurz nach Bekanntwerden von Ebola-Fällen in Uganda ist dort ein zweiter Patient an der Krankheit gestorben. Bei dem Opfer handelt es sich um die Großmutter eines zuvor an der Krankheit gestorbenen Fünfjährigen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.
Am Freitagabend will die Weltgesundheitsorganisation WHO entscheiden, ob sie wegen der anhaltenden Epidemie eine "Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" ausrufen muss. Sie würde dann schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche empfehlen, etwa mehr Grenzkontrollen oder die Einrichtung weiterer Behandlungszentren.
Kind und Großmutter hatten sich bei einem Besuch im benachbarten Kongo mit dem gefährlichen Virus infiziert. Auch bei einem dreijährigen Kleinkind war das Virus diagnostiziert worden. Die Familie war am Sonntag unter Umgehung der gesundheitlichen Kontrollen am Grenzübergang nach Uganda eingereist.
Die Angehörigen wurden zunächst unter Quarantäne gestellt, aber mittlerweile in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium des Kongos ins Nachbarland zurückgeschickt, wie Ugandas Gesundheitsministerin Jane Ruth Acheng in einer Mitteilung erklärte. Damit gebe es nun offiziell "keinen bestätigten Fall von Ebola in Uganda", fügte sie hinzu.
Allerdings befinden sich weiterhin drei Menschen, die nicht mit den bisherigen Ebola-Fällen verwandt sind, in einer Isolationsstation im Westen Ugandas, wo ein Bluttest auf das Virus läuft. Das hämorrhagische Fieber endet für viele Infizierte mit dem Tod.
Wegen der Gewalt in den kongolesischen Provinzen Nord-Kivu und Ituri ist es schwierig, den bislang zweitschwersten bekannten Ebola-Ausbruch unter Kontrolle zu bringen. Im Ost-Kongo haben sich seit dem offiziell festgestellten Beginn der Epidemie rund 2100 Menschen mit dem Virus angesteckt, etwa 1400 davon erlagen der Krankheit.
Uganda hatte in den vergangenen Monaten mit internationaler Unterstützung bereits Vorkehrungen gegen ein mögliches Einschleppen von Ebola getroffen. Menschen sind an der Grenze aufgefordert, sich die Hände mit Seife zu waschen, Händeschütteln und Umarmen sowie große Menschenansammlungen zu vermeiden. Allein im Ort Kasindi überqueren täglich bis zu 25.000 Menschen die Grenze.