Neue Studie Pharao Seqenenre wurde von seinen Gegnern hingerichtet
Die Mumie von Seqenenre Taa ist 3.600 Jahre alt. Nun haben Forscher weitere Informationen über den Tod des Pharaos herausgefunden. Der war offenbar sehr grausam.
Der Pharao Seqenenre Taa ist nach jüngsten Erkenntnissen der Wissenschaftler im alten Ägypten von seinen Gegnern hingerichtet worden. Wie das ägyptische Antiken-Museum am Mittwoch unter Berufung auf eine neue Studie erklärte, wurde Seqenenre zunächst auf dem Schlachtfeld festgenommen und dann bei einer Art "Exekutions-Zeremonie" getötet.
Der Archäologe Sahi Hawass und die Radiologin Sahar Salim von der Universität Kairo stützen ihre Erkenntnisse auf eine Untersuchung der mehr als 3.600 Jahre alten Mumie des Pharaos mit Computertomographie und dreidimensionalen Bildern. Die Studie wurde in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift "Frontiers of Medicine" veröffentlicht.
Mumie im 19. Jahrhunderts gefunden
Seqenenre herrschte während der 17. Dynastie (1625 bis 1549 vor Christus) über Ägypten. Er führte die Truppen gegen die asiatischen Eroberer der Hyksos an, die als erste ausländische Macht in das Nil-Delta einbrachen. Für die Studie wurden die Verletzungen an der Mumie des Pharaos mit den Waffen verglichen, die den Hyksos zur Verfügung standen. Dabei wurden Verformungen an der Mumie berücksichtigt, die beim Einbalsamieren sorgfältig überdeckt worden waren. Die ägyptischen Forscher kamen zu dem Schluss, dass Seqenenre im Moment seines Todes etwa 40 Jahre alt war.
Seit Jahrzehnten wollten die Ägyptologen die Todesumstände des Pharaos bestimmen. Die Mumie war Ende des 19. Jahrhunderts gefunden worden. Sie wird in Kairo aufbewahrt. Schwere Verletzungen am Kopf des Pharaos waren schon früh aufgefallen und wurden seit den 60er Jahren mit medizinischen Bildgebungsverfahren untersucht.
Zu den gängigen Theorien zum Tod Seqenenres gehört, dass er vom König der Hyksos persönlich umgebracht wurde oder dass er im Schlaf von Verschwörern überrascht wurde. Da die Hände der Mumie deformiert sind, schlossen die Forscher nun, dass seine Hände bei der Exekution möglicherweise hinter dem Rücken zusammengebunden waren.
- Nachrichtenagentur afp