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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Exklusive Umfrage So viele Deutsche sind unglücklich mit der Einheit
Seit 30 Jahren gibt es das geeinte Deutschland. Zufriedenheit herrscht darüber vielerorts, allerdings nicht überall. Vor allem in einem Landesteil sehen manche Menschen Nachteile.
Am 3. Oktober 1990 war die DDR Geschichte, Deutschland vereinigte sich wieder. "Für die Westdeutschen änderte sich 1990 so gut wie gar nichts, für die Ostdeutschen veränderte die Einheit alles", resümiert der DDR-Experte Klaus Schroeder im t-online-Interview. Wie aber urteilen die Bundesbürger zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung über die tatsächlichen Verdienste der Einheit?
Im Auftrag von t-online hat das Meinungsforschungsinstitut Civey die Deutschen gefragt: "Inwiefern stimmen Sie der Aussage zu: "Ost- und Westdeutschland würde es heutzutage besser gehen, wenn es die Wiedervereinigung nicht gegeben hätte."
Immerhin fast jeder fünfte Deutsche (19,1 Prozent) ist der Meinung, dass es Ost und West ohne die Einheit besser gehen würde. 70,4 Prozent glauben demnach, dass die Wiedervereinigung Ost- und Westdeutschland Verbesserungen gebracht hat. 10,5 Prozent sind in der Frage unentschieden.
Interessant ist auch die Auswertung nach Landesteilen. Die Westdeutschen sind nämlich deutlich skeptischer: Dass die Einheit keine Verbesserungen gebracht hat, denken 12,6 Prozent der Menschen im Osten, während 20,9 Prozent im Westen dieser Meinung sind. Demgegenüber sehen im Osten Deutschlands 78 Prozent Verbesserungen durch die Einheit, im Westen sind es 68,3 Prozent.
Bei den Anhängern der politischen Parteien gibt es nur geringe Differenzen in Beantwortung der Frage. 71,3 Prozent der Unions-Anhänger glauben an die Vorteile der Einheit, bei der SPD sind es 78,7 Prozent.
Nur die Anhänger der AfD weichen in ihrer Meinung deutlich ab. Dort glauben nur 53,6 Prozent, dass die Einheit Ost- und Westdeutschland Verbesserungen brachte. 33,7 Prozent stimmen dagegen der Aussage zu, dass die Wiedervereinigung keine Vorteile brachte.
In die Umfrage flossen die Antworten von 5.001 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Personen ein, die vom 11. bis 14. September 2020 gefragt wurden: "Inwiefern stimmen Sie der Aussage zu: "Ost- und Westdeutschland würde es heutzutage besser gehen, wenn es die Wiedervereinigung nicht gegeben hätte?" Das Ergebnis ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren, der statistische Fehler der Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte. Zusätzliche Informationen zur Methodik finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
- Exklusive Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online.de