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Ukraine-Krieg im Newsblog | Wagner-Chef Prigoschin droht Putin


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Scholz bei CNN: Putin hat Einigkeit des Westens unterschätzt

Von dpa, afp, reuters, t-online
Aktualisiert am 06.03.2023Lesedauer: 51 Min.
Olaf ScholzVergrößern des Bildes
Bundeskanzler Olaf Scholz: Werden weiterhin "der stärkste Unterstützer der Ukraine in Kontinentaleuropa" sein. (Quelle: Susan Walsh/AP/dpa)
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Tag 376 seit Kriegsbeginn: Die Kämpfe um Bachmut gehen weiter. Der Bundeskanzler spricht im US-Fernsehen über den Ukraine-Krieg. Alle Infos im Newsblog.

Prigoschin droht Putin – die Nacht im Überblick

5 Uhr: Der Gründer der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, droht der Regierung in Moskau mangels Munitionsnachschubs mit einem Rückzug aus der umkämpften Stadt Bachmut. "Wenn Wagner sich jetzt aus Bachmut zurückzieht, dann wird die gesamte Front zusammenbrechen", sagte Prigoschin in einem am Wochenende auf Telegram veröffentlichten Video. "Die Situation wird für alle militärischen Formationen, die russische Interessen schützen, nicht schön sein." Hier lesen Sie den gesamten Überblick aus der Nacht.

Russland will Visa für Indien und fünf weitere Länder erleichtern

4.25 Uhr: Die Regierung in Moskau arbeitet einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge an Erleichterungen bei der Vergabe von Visa für mehrere Länder. "Zusätzlich zu Indien wird die Vereinfachung der Verfahren mit Angola, Vietnam, Indonesien, Syrien und den Philippinen ausgearbeitet", zitiert Tass den stellvertretenden russischen Außenminister Jewgeni Iwanow. Russland bereite auch zwischenstaatliche Abkommen über visafreie Reisen mit elf weiteren Ländern vor, darunter Saudi-Arabien, Barbados, Haiti, Sambia, Kuwait, Malaysia, Mexiko und Trinidad. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine versucht Moskau engere Beziehungen zu den Ländern aufzubauen.

Scholz bei CNN: Putin hat Einigkeit des Westens unterschätzt

1 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz die Einigkeit des Westens bei der Unterstützung der Ukraine unterschätzt. "Er hat die Einigkeit Europas, der Vereinigten Staaten und aller Freunde der Ukraine sowie die ständige Lieferung von Waffen, die wir der Ukraine zur Verfügung stellen, falsch eingeschätzt", sagte Scholz auf Englisch in einem Interview des US-Senders CNN, das jetzt ausgestrahlt wurde.

So seien die Ukrainer in der Lage gewesen, ihr Land zu verteidigen. "Und sie werden auch in Zukunft in der Lage sein, dies zu tun", sagte Scholz und bekräftigte, dass es weitere Waffenlieferungen geben werde. "Wir sind jetzt der stärkste Unterstützer der Ukraine in Kontinentaleuropa, und das werden wir auch weiterhin sein", betonte Scholz. "Und das liegt auch an den Waffen, bei denen wir uns mit den Vereinigten Staaten und anderen Freunden abstimmen." Deutschland habe im vergangenen Jahr 14 Milliarden Euro auf die eine oder andere Weise zur Unterstützung der Ukraine ausgegeben.

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Ukrainische Spezialeinheit zerstört Ziel in Russland

21.08 Uhr: Die ukrainischen Spezialeinheit Kraken hat am Sonntag offenbar ein Ziel in Russland zerstört. Wie das ukrainische Onlineportal "Hromadske" berichtet, brachten Kraken-Mitglieder einen Kamera- und Beobachtungsturm in der russischen Region Briansk durch den Einsatz einer Kamikazedrohne zur Explosion.

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Kraken spielt eine wichtige Rolle im Krieg. Ähnlich wie das Asow-Regiment ist Kraken kein direkter Teil der ukrainischen Armee, untersteht allerdings dem Verteidigungsministerium. Die Spezialeinheit besteht nicht aus Berufssoldaten, sondern laut einem Bericht der "Washington Post" aus Ultras verschiedener Fußballvereine, Türstehern und Menschen, die gerne und viel Zeit im Fitnessstudio verbringen.

Von der Leyen: Keine Beweise für Waffen aus China für Russland

20.22 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich zurückhaltend zur Frage von Sanktionen gegen Peking für den Fall chinesischer Waffenlieferungen an Russland geäußert. "Bisher haben wir keine Beweise dafür. Aber man muss jeden Tag das beobachten", sagte sie am Sonntag bei einem gemeinsamen Auftritt mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Rande der Kabinettsklausur in Meseberg nördlich von Berlin. Ein Journalist hatte die Frage gestellt, ob man von US-Seite konkrete Beweise dafür erhalten habe, dass China Waffenlieferungen an Russland erwäge.

Zum Thema von Sanktionen gegen China für den Fall solcher Lieferungen ergänzte von der Leyen, dies sei "eine hypothetische Frage, die erst beantwortet werden kann, wenn sie Realität und Tatsache würde". Scholz sagte: "Wir sind uns alle einig, dass es keine Waffenlieferungen geben darf." Er fügte hinzu: "Die chinesische Regierung hat ja bekundet, auch keine zu liefern. Das fordern wir ein und das beobachten wir."

Bericht: Russisches Schiff mit Militärausrüstung passiert Bosporus

17.39 Uhr: Ein mutmaßlich mit Militärausrüstung beladenes russisches Schiff soll den Bosporus passiert haben. Wie das Portal "Naval News" berichtet, sei die MV Sparta IV im syrischen Tartus beladen worden und steuere die russische Hafenstadt Noworossijsk an. Mehr dazu lesen Sie hier.

Selenskyj will Zusammenarbeit mit der EU verstärken

13.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Kooperation mit den europäischen Institutionen im laufenden Jahr deutlich ausbauen. "Die Aufgabe besteht darin, aktiv alles für die Mitgliedschaft unseres Landes in der Europäischen Union vorzubereiten, die Waffenlieferungen an die Ukraine zu erhöhen und die Sanktionen gegen Russland zu verstärken", sagte der 45-Jährige am Samstag in seiner täglichen Videobotschaft. Dazu habe er auch ein Treffen mit EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola gehabt. Selenskyj hatte zuletzt immer wieder Tempo für Beitrittsverhandlungen mit der EU gemacht.

Metsola war seinen Angaben nach eine der hochrangigen Teilnehmerinnen an der juristischen Konferenz "United for Justice" in der westukrainischen Stadt Lwiw. Dort sei es nicht nur um die Aufklärung russischer Verbrechen, sondern auch um die Rehabilitation für die Opfer der Gewalt gegangen, sagte Selenskyj. Diese müssten die Chance bekommen, in ihr normales Leben zurückzukehren.

Daneben berichtete der Präsident über einen Kongress der Lokal- und Regionalverwaltungen der Ukraine. Hauptthemen seien Sicherheit, Energie, Sozialschutz, Finanzfragen und der Kampf gegen Korruption gewesen. Parallel habe auch die Regierung am Samstag ein Programm zur Korruptionsbekämpfung verabschiedet, teilte Selenskyj mit.

Kiew beziffert russische Verluste in Bachmut auf 500 Mann pro Tag

13.40 Uhr: Das russische Militär erleidet nach Angaben aus Kiew bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut enorm hohe Verluste. "Die Verluste der Russen belaufen sich jeden Tag auf bis zu 500 Gefallene und Verletzte", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow der "Bild am Sonntag". Die russischen Soldaten seien lediglich "Kanonenfutter" in der von Moskau genutzten "Taktik des Fleischwolfs". Unabhängig lassen sich die Angaben zu den Verlustzahlen nicht überprüfen.

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Allerdings ist die Stadt seit Monaten schwer umkämpft. In dem Raum ist vor allem die Söldnereinheit Wagner aktiv. Deren Chef, der als kremlnah geltende Oligarch Jewgeni Prigoschin, hat in der Vergangenheit in russischen Gefängnissen Männer für die Truppe rekrutiert. Gerade unter diesen Gefangenen sollen Berichten zufolge die Verluste extrem hoch sein. Die Menschenrechtsorganisation "Russland hinter Gittern" hatte zuletzt davon gesprochen, dass von den 50.000 in Gefängnissen angeworbenen Söldnern nur noch 10.000 an der Front seien. Der Rest sei gefallen, verwundet, gefangen genommen worden oder desertiert.

Laut Resnikow ist Bachmut "für die Russen ein symbolischer Ort", weshalb die Anstrengungen für die Einnahme der Stadt so bedeutend seien. Dabei bedeute selbst deren Eroberung nichts für den weiteren Verlauf der Kämpfe im Donbass, sagte er der Zeitung.

In der Vergangenheit hatte allerdings auch die Führung in Kiew Bachmut eine hohe symbolische Bedeutung verliehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach unter anderem von der "Festung Bachmut", die nicht aufgegeben werde. Heute sind die Töne gemäßigter. Der Fall der Stadt wird inzwischen als Möglichkeit in Betracht gezogen. Allerdings will die Ukraine so lange wie möglich an den Stellungen festhalten, auch weil die russischen Truppen beim Anrennen dagegen viel Zeit und Kraft verlieren.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
  • Eigene Recherche
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