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Wolodymyr Selenskyj vor UN-Sicherheitsrat: "Unsere Unabhängigkeit ist eure Sicherheit"


Präsident Selenskyj
"Unsere Unabhängigkeit ist eure Sicherheit"

Von dpa, reuters, t-online, sje

24.08.2022Lesedauer: 3 Min.
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Waldimir Putin: Am 24. Februar überfielen seine Truppen die Ukraine – seitdem gingen diese Bilder um die Welt. (Quelle: t-online)

Vor sechs Monaten begann Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nun sprach Selenskyj vor dem UN-Sicherheitsrat – gegen den Widerstand Russlands.

In New York tagte am Mittwoch der UN-Sicherheitsrat anlässlich des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, der vor genau sechs Monaten begann. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trat vor dem Gremium per Videoschalte auf. "Heute feiert unser Land den Unabhängigkeitstag und jetzt kann jeder sehen, wie sehr die Welt von unserer Unabhängigkeit abhängig ist", sagte Selenskyj.

Wenn Russland jetzt nicht aufgehalten werde, "werden russische Mörder wahrscheinlich in anderen Ländern landen – in Europa, Asien, Afrika, Lateinamerika", hob er die globale Bedeutung des Krieges hervor. Russland spekuliere damit, Millionen Menschen in Energie-Armut, Hunger und politisches Chaos zu bringen, so Selenskyj. Dies alles werde verursacht von einem permanenten Mitglied des Sicherheitsrates, kritisierte er.

Er berichtete von einem russischen Raketenangriff auf einen Bahnhof in der Region Dnipropetrowsk. Es gebe Tote und Verwundete, erklärte Selenskyj. "So sieht unser Alltag aus", sagt er weiter. Die Angaben konnten zunächst von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Selenskyj spricht von "nuklearer Erpressung" durch Russland

Russland habe die Welt an den Rand einer nuklearen Katastrophe gebracht, sagte der Präsident. In Tschernobyl sei nur ein Reaktor explodiert – und habe eine Katastrophe ausgelöst. Das Atomkraftwerk Saporischschja, welches von Russland besetzt ist und immer wieder unter Beschuss steht, habe sechs.

Er forderte den sofortigen Rückzug der russischen Truppen und die Übergabe an die Internationale Atomenergiebehörde IAEA gefordert. Eine IAEA-Expertenmission solle "so schnell wie möglich" und dauerhaft die Kontrolle über die von Russen besetzte Anlage übernehmen, sagte Selenskyj. Russland müsse seine "nukleare Erpressung" bedingungslos einstellen.

"Russland muss zur Rechenschaft gezogen werden"

Der ukrainische Präsident forderte mehr Unterstützung der Vereinten Nationen bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen durch russische Truppen. "Russland muss für das Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden", sagte er.

Russland sei mit kolonialen Ambitionen in die Ukraine einmarschiert, so Selenskyj. Ob die Ukraine eine Zukunft habe, entscheide sich in Saporischschja, in den ukrainischen Häfen, im Donbass – und damit verbunden auch die Lösung der vielen weltweiten Krisen, die der Krieg ausgelöst habe. "Unsere Unabhängigkeit ist eure Sicherheit", so Selenskyj.

Russischer Vertreter scheiterte mit Widerstand

Die russische Vertretung hatte zuvor versucht, die Rede Selenskyjs zu verhindern, scheiterte damit jedoch. 13 der 15 Mitglieder des Sicherheitsrats waren in einer Abstimmung für den Auftritt des ukrainischen Präsidenten.

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja hatte seinen Einspruch damit begründet, dass Selenskyj nicht per Video zugeschaltet werden dürfe, sondern persönlich anwesend sein müsse. Er hätte für die Sitzung des Rates nach New York fliegen können.

Guterres: "Keine Anzeichen für ein Ende der Kämpfe"

Vor der Rede Selenskyjs kam UN-Generalsekretär António Guterres zu Wort. "Trotz Fortschritten an der humanitären Front gibt es keine Anzeichen für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine – und es gibt neue Gebiete für eine potenzielle gefährliche Eskalation", sagte Guterres. Bezüglich des umkämpften Atomkraftwerks Saporischschja mahnte der UN-Chef erneut eine internationale Experten-Mission an, für die es trotz offizieller Unterstützung der Kriegsparteien noch kein grünes Licht gibt. "Die Warnleuchten blinken", so Guterres.

"Der heutige Tag markiert einen traurigen und tragischen Meilenstein", sagte Guterres mit Blick auf die russische Invasion in die Ukraine vor genau sechs Monaten. Tausende Zivilisten seien getötet oder verwundet worden, darunter auch Hunderte Kinder. "Die Welt hat schwere Verletzungen der internationalen Menschenrechtsnormen und des humanitären Völkerrechts erlebt". Ein Ende Juli zwischen Moskau und Kiew ausgehandelter Deal zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine mache aber Hoffnung, sagte der Generalsekretär.

Verwendete Quellen
  • Rede Selenskyjs vor dem UN-Sicherheitsrat
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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