Auf Seiten der Regierung Blackwater-Söldner kämpfen in der Ukraine
Die ukrainische Armee und Polizei wird einer Zeitung zufolge von 400 Elitesoldaten des US-Militärdienstleisters Academi - früher Blackwater - unterstützt. Das berichtet die "Bild am Sonntag" und beruft sich auf Geheimdienstinformationen. Aus der gleichen Quelle sollen Informationen stammen, die Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt der Lüge überführen.
Wie die "Bild am Sonntag" schreibt, setzte der Bundesnachrichtendienst (BND) die Bundesregierung am 29. April darüber in Kenntnis. Die Angaben sollen vom US-Geheimdienst stammen. Der BND habe eine Stellungnahme abgelehnt - ebenso wie das Weiße Haus.
Kämpfe gegen pro-russische Separatisten
Die schwer bewaffneten Söldner koordinierten Guerillaeinsätze rund um die ost-ukrainische Stadt Slawjansk gegen pro-russische Rebellen. Diese Information stamme von den Amerikanern.
Die private Sicherheits- und Militärfirma Academi ist besser bekannt unter ihrem alten Namen Blackwater. Das Unternehmen wurde von einem ehemaligen Navy-Seal gegründet.
Academi dementiert Bericht
Academi-Vizechefin Suzanne Kelly sagte dagegen dem Portal "Zeit Online", das Unternehmen habe nirgendwo in der Ukraine Personal präsent oder im Einsatz. Es sei auch nicht geplant, in der Ukraine präsent zu sein oder einen Einsatz zu starten.
Kelly bezeichnete es als "unglaublich unverantwortlich", den Eindruck zu erwecken, Academi und die umstrittene frühere US-Sicherheitsfirma Blackwater seien ein und dasselbe. Der Eigner von Blackwater habe die in den USA angesiedelte Trainingseinrichtung an private Investoren verkauft, die diese und das zur Unterstützung gegründete Unternehmen in Academi umbenannt habe.
Der frühere Eigentümer habe alle Rechte an dem Namen Blackwater behalten. "Academi hat keine Beziehung zu ihm", sagte Kelly. Aus Blackwater war im Jahr 2009 das Unternehmen Xe Services hervorgegangen, daraus wiederum im Jahr 2011 Academi.
Blackwater war in die Kritik geraten, weil eine Gruppe von Mitarbeitern im Jahr 2007 bei der Bewachung eines US-Diplomatenkonvois in der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens 14 Zivilisten getötet haben soll. Der Irak beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen.
Putin soll gelogen haben
Aus Geheimdienstinformationen der US-Amerikaner soll laut "Bild am Sonntag" auch eine weiteres beunruhigendes Detail zu Ukraine-Konflikt stammen: Die russische Luftwaffe habe trotz Dementis des Kreml mehrfach absichtlich den Luftraum der Ukraine verletzt.
Das gehe aus der sogenannten Nachrichtendienstlichen Lage des Bundesnachrichtendienstes, einer wöchentlichen Sitzung zur nationalen Sicherheitslage, vom 29. April hervor. Der BND stütze seine Einschätzung auf Funksprüche von Führungsstellen der russischen Armee, die der US-Geheimdienst NSA abgefangen, entschlüsselt und an die Deutschen weitergegeben habe, schreibt die Zeitung.
Demnach erhielten russische Militärpiloten den eindeutigen Einsatzbefehl, den ukrainischen Luftraum absichtlich zu verletzen. Das hatte der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk dem Kreml schon am 26. April vorgeworfen, doch war dies von Moskau dementiert worden.