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Hubble-Teleskop: Neu entstehender Planet verblüfft Wissenschaftler


Beobachtung mit Hubble-Teleskop
Neu entstehender Planet verblüfft Wissenschaftler

Von t-online, ari

06.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Die Scheibe um den jungen Stern AB Aurigae. Der hellgelbe Wirbel in der Bildmitte markiert die Geburt des Planeten AB Aur b.Vergrößern des Bildes
Die Scheibe um den jungen Stern AB Aurigae. Der hellgelbe Wirbel in der Bildmitte markiert die Geburt des Planeten AB Aur b. (Quelle: ESO/Boccaletti et al. CC BY 4.0)
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"AB Aur b" stellt die Astronomie auf den Kopf: Forscher beobachten den Planeten, der wohl zum Gasriesen werden wird – obwohl er dies nach bisherigen Erkenntnissen gar nicht dürfte.

Forscher haben den bislang jüngsten Planeten außerhalb des Sonnensystems beobachtet. Der sogenannte Protoplanet wird viel größer als der Jupiter werden und stellt jetzt schon vieles in Frage, was wir über die Geburt von Planeten wissen. Genannt wurde der Planet "AB Aur b", und er könnte der jüngste Planet außerhalb des Sonnensystems sein, den Wissenschaftler bislang beobachtet haben. Solche Planeten, die nicht Teil unseres Sonnensystems sind, heißen Exoplaneten.

Etwa 500 Lichtjahre entfernt ist die neueste Beobachtung und befindet sich im Sternsystem AB Aurigae. Er wird wahrscheinlich zu einem enorm großen Gasriesen werden, befindet sich aber noch in einer sehr frühen Phase seiner Entwicklung: Die Forscher sagen, er befindet sich "noch im Mutterleib".

Die Geburt dieses Planeten verläuft anders als das, was man kennt

Einen so jungen Planeten nennt man Protoplanet. Und dieser ist besonders spektakulär: Was die Weltraumforscher mithilfe des Subaru-Teleskop nahe dem Gipfel eines inaktiven hawaiianischen Vulkans und des Weltraumteleskops Hubble beobachtet haben, stellt alle gängigen Theorien der Planetenentstehung in Frage, so berichtet es das Astronomenteam in der Fachzeitschrift "Nature Astronomy".

Denn "AB Aur b" umkreist seinen Stern in einer sehr ungewöhnlich großen Entfernung. Eigentlich ist er damit zu weit weg, um sich zu einem Riesenplaneten zu entwickeln. Eigentlich.

Die bisher gängigste Theorie, wie Planeten in den Staubscheiben um junge Sterne entstehen besagt, dass der Staub anfangs Klümpchen bildet, die zusammenstoßen. So entwickeln sie sich zu sogenannten Planetesimalen. Durch ihre Anziehungskraft werden sie immer weiter zusammengedrückt, bis richtige Planeten entstehen. Zu Gasriesen (wie etwa Jupiter und Neptun) werden sie dann, wenn sie das umliegende Gas in dem Wachstumsprozess einfangen.

Das funktioniert aber nur dann, wenn die Protoplaneten nah genug an ihrem Stern sind – und nicht so weit entfernt wie AB Aur b.

Planetengeburt mit Gasklumpen und Spiralarmen

Für die Geburt des neuen Baby-Planeten kommt nur das sogenannte Gravitations-Instabilitäten-Modell in Frage: Das besagt, dass die protoplanetare Scheibe selbst instabil wird, es bilden sich zunächst Spiralarme aus. Einige Gasklumpen könnten anschließend unter ihrer eigenen Schwerkraft kollabieren und Gasriesen bilden, heißt es.

Bislang fehlten direkte Beobachtungen, die diese Theorie bestätigen. Doch der junge Gasriese AB Aur b gibt einen ersten Hinweis darauf, dass die Theorie zutrifft. Der Protoplanet wird wahrscheinlich irgendwann gigantisch groß werden. Bereits jetzt ist er neunmal so schwer wie der Jupiter.

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