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Raumfahrt: Schockmoment an der ISS – Triebwerk zündet "unbeabsichtigt"


Bei Andockmanöver
Schockmoment an der ISS – Triebwerk zündet "unbeabsichtigt"

Von afp
Aktualisiert am 30.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Bilder aus dem All: Hier dockt das russische Labor-Modul an die ISS an. (Quelle: reuters)

Zwischenfall im All: Ein russisches Labor-Modul dockt planmäßig an die ISS an. Doch dann zündet ein Triebwerk und dreht die Raumstation. Der Vorfall hat Konsequenzen.

Russlands neues Labor-Modul "Nauka" hat nach dem Andocken an die Internationale Raumstation (ISS) für einen Schockmoment gesorgt. Nachdem das Modul am Donnerstag zunächst wie geplant an der ISS angedockt hatte, zündeten seine Triebwerke ungeplant und drehten die gesamte Raumstation, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa auf Twitter mitteilte. Der Antrieb habe einige Stunden nach der Ankopplung "unbeabsichtigt und unerwartet" gezündet und die Fluglage der ISS um 45 Grad geändert.

Die Besatzung der ISS habe die Triebwerke des russischen Teils der Station gezündet, um gegenzusteuern. Eine Gefahr für die Raumfahrer bestand laut Nasa nicht. Später teilte die US-Raumfahrtbehörde mit, das Problem sei "behoben" worden und "alle Systeme funktionieren normal".

Probleme bereits bei der Anreise

"Nauka" hatte zunächst wie geplant an der ISS angedockt. "Es gibt Kontakt!!!", jubelte auf Twitter Dmitri Rogosin, der Leiter der russischen Weltraumbehörde Roskosmos. Allerdings waren bereits während der achttägigen Reise zur ISS Probleme aufgetreten. "Wir werden nicht lügen. In den ersten drei Tagen mussten wir uns Sorgen machen", sagte Rogosin der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Nach dem Zwischenfall mit dem "Nauka"-Modul teilte die Nasa mit, dass sie den für Freitag geplanten Start eines "Starliner"-Raumschiffs von der Firma Boeing zur ISS zunächst auf unbestimmte Zeit verschiebe. Mit dem unbemannten Testflug soll die Grundlage dafür geschaffen werden, dass mit dem "Starliner" künftig Astronauten zur Raumstation transportiert werden können.

Eigentlich sollte das schon längst passieren, doch beim ersten Test im Dezember 2019 hatte es das Raumschiff nicht in den Orbit und zur ISS geschafft, unter anderem wegen eines Problems mit der automatischen Zündung der Antriebe. Die Verschiebung "gibt dem Team der Internationalen Raumstation Zeit, Tests am neu eingetroffenen "Nauka"-Modul von Roskosmos fortzusetzen und sicherzustellen, dass die Station für die "Starliner"-Ankunft bereit ist", hieß es weiter.

Es wird nun mehrere Monate und mehrere Weltraumspaziergänge erfordern, um das Modul vollständig in die Raumstation zu integrieren. "Nauka" war in der vergangenen Woche vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus mit einer russischen Proton-Rakete gestartet. Das neue Modul dient hauptsächlich der Forschung und der Lagerung von Laborausrüstung.

Mehr Platz in der Raumstation

Es wird aber auch das Leben der Menschen an Bord der ISS etwas komfortabler machen. Für den russischen Teil der Raumstation schafft "Nauka" Platz für Wasser, Fracht und Sauerstoffgeräte zur Regeneration. An Bord befindet sich auch der Roboterarm ERA der Europäischen Weltraumorganisation, der als erster Roboterarm auch den russischen Teil der ISS erreichen kann.

Das 20 Tonnen schwere Modul sollte ursprünglich bereits 2007 zu der Raumstation gebracht werden, der Start wurde aber immer wieder verschoben. "Nauka" ersetzt das "Pirs"-Modul, das 20 Jahre im Einsatz war. "Pirs" wurde Anfang der Woche von der ISS abgekoppelt und verglühte anschließend in der Erdatmosphäre, seine Überreste fielen in den Pazifischen Ozean.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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