Ganz fern, ganz nah "New Horizons": Die faszinierende Reise zum Pluto in Bildern
Neun Jahre hat die Reise
Erstes Bild per Computer errechnet
Vor 85 Jahren entdeckte der US-Astronom Clyde Tombaugh den Pluto. Noch bis vor Kurzem verfügten Forscher nur über ein bruchstückhaftes Wissen über den Planeten.
Diese Darstellung des Pluto hat die Nasa aus verschiedenen Aufnahmen der Jahre 2002 und 2003 errechnet. Die Herstellung des Fotos dauerte vier Jahre und beschäftigte 20 Computer.
"Hubble" entdeckt weitere Pluto-Monde
Nach der Entdeckung des Pluto-Mondes Charon im Jahr 1978 stieß das Weltraumteleskop "Hubble" 2005 auf zwei weitere Begleiter. Mit einem Durchmesser von 45 und 160 Kilometern umkreisten sie Pluto in einer Entfernung von 44.000 Kilometern, zwei bis drei Mal so weit wie Charon.
"New Horizons" - mit 50.000 Stundenkilometern unterwegs
Am 19. Januar 2006 startete die etwa Klavier-große und 500 Kilogramm schwere Nasa-Sonde "New Horizons" und düste mit 50.000 Kilometern pro Stunde durch das Weltall. Die folgende Grafik der Nasa und der Johns Hopkins University zeigt, wie man sich die "New Horizons" auf ihrem Flug zum Pluto vorstellen kann.
Sensation perfekt: erste Bilder gesendet
Die Sensation war gigantisch, als die Nasa am 13. Juli 2015 die ersten Aufnahmen der "New Horizons" veröffentlichte. Eines der Bilder zeigt den Pluto und seinen Mond Charon hochauflösend fotografiert. Die Aufnahme wurde mit drei Farbfiltern gemacht, weswegen die Oberflächen farblich verfälscht sind.
"Wir haben ein gesundes Raumschiff", jubelte Nasa-Managerin Alice Bowman in der Kontrollstation in Laurel im US-Bundesstaat Maryland, als die Bilder die Erde erreichten. "Alles ist so, wie wir es geplant und geübt haben."
"Charon"-Foto reißt Forscher vom Hocker
"New Horizons" hat auch Plutos Monde Charon und Hydra fotografiert. Besonders die Bilder wie das nachfolgende von Charon hat die Wissenschaftler "völlig vom Hocker gerissen", wie Nasa-Mitarbeiterin Cathy Holkin sagte. Die Aufnahme zeigt Charon aus einer Entfernung von "nur noch" 466.000 Kilometern. Gut darauf zu erkennen ist die Oberfläche des Mondes mit ihren Kilometer tiefen Gräben.
Hautnah dran am Zwergenplaneten
Dem Pluto näherte sich "New Horizons" noch viel weiter an - und zwar bis auf 12.000 Kilometer.
Das beim Vorbeiflug entstandene Foto eröffnet einen noch nie dagewesenen Blick auf die Oberfläche des Planeten. In einer Äquator-Region sind rund 3500 Meter hohe, völlig vereiste Berge zu erkennen. "Ich bin völlig überrascht", frohlockte Nasa-Manager Alan Stern.
Der mit rund minus 230 Grad kalte Pluto ist eine Art Eiszwerg, wie sie zu Zigtausenden bei der Entstehung des Sonnensystems übrig geblieben sind und seitdem den sogenannten Kuipergürtel bilden. Der Winzling ist mit einem Durchmesser von etwa 2300 Kilometern kleiner als der Erdenmond (3500 Kilometer). Nun soll er erstmals kartographiert werden. An dem Projekt sind auch deutsche Wissenschaftler beteiligt.
Riesiger Jubel bei den Forschern
Nasa-Chef Charles Bolden sprach bei einer Pressekonferenz von einem "unglaublichen Meilenstein" und einem "historischen Novum". Sogar US-Präsident Barack Obama brachte seine Begeisterung mit den Worten "Pluto hatte gerade seinen ersten Besucher" per Twitter zum Ausdruck.
Das "New Horizons"-Team habe Geschichte geschrieben, sagte auch Nasa-Manager John Grunsfeld. Die eigentliche Arbeit gehe jetzt aber erst los. "Noch haben wir gar nichts gesehen, das war erst der Anfang."
Noch tiefer hinein in den Kuipergürtel
Nach dem Pluto-Besuch soll "New Horizons" noch tiefer in den Kuipergürtel hineinfliegen. Wie und wohin die Sonde genau gelangen soll, beraten die Nasa-Wissenschaftler noch.