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Astronomie: Crash schlug Mond aus Erde heraus


Astronomie
Mega-Crash schlug Mond aus Erde heraus

afp, uwe

18.10.2012Lesedauer: 2 Min.
Die Erde und ihr Mond: So stellen sich Illustratoren die Entstehung des Erdtrabanten vorVergrößern des Bildes
Die Erde und ihr Mond: So stellen sich Illustratoren die Entstehung des Erdtrabanten vor (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wissenschaftler haben Mondgestein analysiert und eine sensationelle Entdeckung gemacht: Eine chemische Eigenart im Boden des Erdtrabanten weist darauf hin, dass der Mond durch einen gewaltigen Zusammenstoß zwischen der noch jungen Erde und einem riesigen Asteroiden entstanden sein könnte.

Diese Theorie verfolgen Forscher bereits seit fast 37 Jahren, doch bislang gab es dafür keine wissenschaftlichen Belege. Jetzt konnten Wissenschaftler der Washington-Universität in St.-Louis 20 verschiedene Bodenproben von mehreren Mondmissionen untersuchen. Anhand unterschiedlicher Isotope lässt sich der ungeheure Asteroideneinschlag nachweisen.

Riesige Dampfwolke und Trümmer

Schon in den 1970er-Jahren gingen Astrophysiker davon aus, dass ein etwa marsgroßes Objekt in die Erde eingeschlagen sei. Durch den gewaltigen Crash seien große Teile der Erdoberfläche und des Einschlagobjekts verdampft, so die Vermutung. Später hätte sich aus der Trümmerwolke der Mond geformt. Zu dieser These passt auch, dass auf der Oberfläche des Mondes nur ganz wenige leicht flüchtige Elemente zu finden sind. Demnach wäre ein Teil des verdampften Materials ins All entschwunden, vorzugsweise die leicht flüchtigen Stoffe.

"Wenn Gestein schmilzt und verdampft, gehen die leichten Isotope schneller in die Gasphase über als die schweren. Daher bekommt man Dampf, der mit leichten Isotopen angereichert ist, und einen festen Rest, der mit schweren Isotopen angereichert ist”, erläutert der Leiter der Forschungsgruppe, Frederic Moynier.

Seit die "Apollo"-Missionen die ersten Gesteinsproben vom Mond mitgebracht haben, suchten Wissenschaftler nach den unterschiedlichen Isotopen. Erst jetzt wurde das Team um Moynier beim Element Zink fündig.

Belege - und dennoch Zweifel

Damit dürfte die sogenannte "Giant Impact"-Theorie, also die These vom apokalyptischen Zusammenstoß zwischen der noch jungen Erde und einem Asteroiden sowie der daraus resultierenden Entstehung des Mondes, weitgehend bestätigt worden sein.

Es gibt allerdings trotzdem noch zahlreiche ungelöste Fragen. So ist der Mond in seiner chemischen Zusammensetzung der Erde eigentlich zu ähnlich, um nur durch einen Einschlag eines marsgroßen Objekts entstanden zu sein. Die chemische Ähnlichkeit würde bei einer Kollision zweier etwa gleich großer Objekte entstehen, zeigen Modellrechnungen. Doch dann müsste sich die Erde eigentlich doppelt so schnell drehen, da der Drehimpuls des gleichgroßen Einschlagkörpers erhalten bleibt.

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