Bis zu 20 Zentimeter Schneechaos: Zahlreiche Unfälle nach Wintereinbruch
Wie vorhergesagt, ist in vielen Teilen Deutschlands reichlich Schnee gefallen. Es kam zu Unfällen und Einschränkungen im Verkehr.
Glätte und Schnee haben in Deutschland zu zahlreichen Unfällen geführt. Besonders betroffen war Bayern, wo die Polizei mindestens sechs Verletzte zählte. Auch im Kreis Paderborn in Nordrhein-Westfalen ereignete sich ein Unfall – ein Linienbus mit 30 Schülerinnen und Schülern rutschte am Morgen in einen Straßengraben. Glücklicherweise blieben alle Insassen unverletzt.
Im Landkreis Bayreuth kam es am Mittwochabend innerhalb kurzer Zeit zu drei Unfällen auf der Autobahn 9 in Richtung Berlin, wie die Polizei mitteilte. Auch in Mittelfranken und der Oberpfalz sowie in Niederbayern und Schwaben gab es Probleme durch rutschige Fahrbahnen.
Acht Verletzte bei Unfall mit Schulbus
In Werdohl östlich von Wuppertal rutschte am Morgen ein Schneepflug in einen Pkw. Bei Unfällen in Köln, Wuppertal und Schmallenberg im Hochsauerlandkreis wurden insgesamt sechs Menschen leicht verletzt. In Bonn, Bielefeld und Detmold kam es zu Unfällen mit Sachschäden.
Am Donnerstagnachmitag kam es zu einem Unfall mit einem kleinen Schulbus und einem Bus der Deutschen Bahn im Kreis Euskirchen. Insgesamt seien rund 70 Insassen von dem Zusammenstoß auf der schneebedeckten Verbindungsstraße zwischen Mechernich und Satzvey betroffen gewesen, sagte ein Sprecher der Leitstelle der Kreispolizei Euskirchen. Acht Personen seien leicht verletzt worden, darunter drei Kinder im Alter von 8, 11 und 14 Jahren. Mehrere Personen seien zur Sicherheit in umliegenden Krankenhäusern versorgt worden.
In Mittelhessen wurden bis zum frühen Morgen 23 Unfälle gezählt, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Gießen berichtete. In fünf Fällen erlitten Verkehrsteilnehmer Prellungen oder andere leichte Verletzungen. Andernorts blieben Lastwagen auf glatten Straßen stecken.
In Berlin sorgte der erste Wintereinbruch der Saison für Verkehrsprobleme. Nach mehreren Unfällen bildeten sich auf etlichen Abschnitten längere Staus, vor allem auf dem Stadtring A100. Die Stadtautobahn sei überlastet, hieß es von der Berliner Verkehrsinformationszentrale. Im benachbarten Brandenburg habe es in Folge von Glätte eine höhere Zahl von Unfällen als üblich gewesen, teilte der Lagedienst des Polizeipräsidiums Brandenburg mit.
Reichlich Schneefall in Niedersachsen – Autobahn voll gesperrt
In Niedersachsen wurden bis zu 20 Zentimeter Neuschnee erwartet. Nach Angaben des NDR kam es auch dort zu zahlreichen Unfällen, die aber glimpflich ausgingen. Folgen hatte der Wintereinbruch aber in Hannover und Göttingen. In beiden Städten wurde der Busverkehr eingestellt. In Hannover hat der Schnee zusätzlich zu Weichenstörungen und damit zu Verspätungen und Ausfällen bei der S-Bahn gesorgt.
Die Autobahn 7 ist nach einem Unfall zwischen Seesen und Echte vollgesperrt. Ein Sattelzug sei verunglückt, berichtete das "Göttinger Tageblatt".
Schnee- und Regenfälle führen zu Hochwasser
In Rheinland-Pfalz hat der Dauerregen zu steigenden Pegeln geführt. So überschritt der Wasserstand der Mosel in Trier in der Nacht zu Donnerstag die Marke von sechs Metern, wie die Hochwasservorhersage-Zentrale Rheinland-Pfalz auf ihrer Seite bekannt gab. Am frühen Morgen habe der Pegelstand dann bei über sieben Metern gelegen. Normal ist in Trier ein Pegelstand von gut drei Metern.
Die Mosel beginne mancherorts über die Ufer zu treten, sagte eine Sprecherin der Polizei. Laut Hochwasserbericht könnte der Pegel weiter auf 8,10 bis 8,40 Meter steigen. In Cochem betrug der Pegelstand der Mosel am Morgen über fünf Meter, normal sind knapp drei Meter. Am Freitag könnte laut Angaben der Zentrale die Marke von sieben Metern überschritten werden.
Besondere Aufmerksamkeit im Ahrtal
Besonders aufmerksam wurde das Hochwasser nach der tödlichen Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal verfolgt. Die Kreisverwaltung Ahrweiler teilte mit, dass mehrere Straßen gesperrt seien. "Bitte vermeiden Sie unnötige Fahrten und passen Sie Ihr Fahrverhalten den Witterungen entsprechend an. Es gibt starken Schneefall sowie teilweise glatte Straßen." In Mayschoß wurde ein Kindergarten geschlossen.
Auch in Franken kann es an einigen Flüssen und Bächen zu Überschwemmungen kommen. Der Grund: anhaltender Regen und die Schneeschmelze. Wie das Landratsamt Bamberg mitteilte, ist in der Region mit Überschwemmungen und Ausuferungen zu rechnen. So könne im Bereich der Itz ein Anstieg bis Meldestufe drei nicht ausgeschlossen werden. Das bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden können.
Der Main und sein Nebenfluss Baunach sowie der Regnitzzufluss Rauhe Ebrach dürften bei Meldestufe eins verharren – stellenweise sind kleinere Ausuferungen zu erwarten.
- Nachrichtenagentur dpa
- ndr.de: "Schnee auf den Straßen sorgt für Unfälle und Verkehrsprobleme"
- ndr.de: "Wetter im Norden: Schnee und Glätte sorgen für Probleme"
- goettinger-tageblatt.de: "Wintereinbruch: A7 Richtung Göttingen gesperrt + GöVB stellen Verkehr ein + Rewe-Juniorcup betroffen"