Überflutungen in Spanien Schnellzug entgleist bei heftigem Unwetter – Autos schwimmen weg
Über Spanien fegen derzeit schwere Unwetter, mit Hagelkörnern "so groß wie Golfbälle", starken Niederschlägen und Sturm. Sogar ein Schnellzug entgleiste.
In weiten Teilen Spaniens haben heftige Unwetter mit starken Niederschlägen für Chaos und Angst gesorgt. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse und sogar ein Schnellzug entgleiste, berichteten der TV-Sender RTVE und andere Medien. Opfer waren zunächst nicht zu beklagen. Allerdings wird in Valencia ein Lkw-Fahrer vermisst.
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Besonders schlimm sei die Lage in den Regionen Andalusien, Murcia und Valencia. Dort wurden vielerorts Straßen, Häuser und Felder überschwemmt. Vor allem Landwirte klagen über große Schäden.
"Es schien wie der Weltuntergang"
Das Unwetter brachte viel Regen, zum Teil aber auch Hagel und Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde mit, informierte der Wetterdienst Aemet. Innerhalb von etwa zwölf Stunden regnete es in einigen Gebieten bis zu 180 Liter. In neun der insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften des Landes galten mindestens bis zum Abend Unwetterwarnungen der Stufen drei (Gelb), zwei (Orange) oder eins (Rot).
Auf Videos, die im Internet veröffentlicht wurden, ist zu sehen, wie Fahrzeuge und Bäume von den Wassermassen wie Spielzeug mitgerissen wurden. In der andalusischen Küstenortschaft El Ejido unweit von Almería, wo der Hagel bereits in der Nacht zum Dienstag besonders heftig gewütet hatte, wurden Felder und Hunderte Fahrzeuge schwer beschädigt. "Die Hagelkörner waren so groß wie Golfbälle", sagte Landwirtin Mercedes González (46) der Zeitung "El País". "Es schien wie der Weltuntergang."
Straßen gesperrt, Bahnverkehr beeinträchtigt
Im Süden und im Osten Spaniens mussten vielerorts Autobahnen und Landstraßen gesperrt werden. Auch der Flug- und der Bahnverkehr waren beeinträchtigt. An zahlreichen Schulen und Universitäten fiel der Unterricht aus.
Wegen eines Steinrutsches entgleiste ein AVE-Hochgeschwindigkeitszug auf dem Weg von Málaga nach Madrid kurz nach Beginn der Fahrt. Zur Zeit des Unglücks war der Zug nahe der Gemeinde Álora, an Bord waren 291 Passagiere. Laut der spanischen Bahngesellschaft Renfe habe es keine Verletzten gegeben.
Über Mallorca und die anderen Balearen-Inseln zog das Unwetter mit Starkregen bereits am Montag. Dort hat sich die Situation inzwischen wieder beruhigt. Für einige Gebiete, darunter auch Mallorca, gilt aber weiterhin die Unwetterwarnung Gelb. Erst am Donnerstag soll sich laut Aemet die Lage in ganz Spanien wieder komplett entspannen.
- Nachrichtenagentur dpa