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Tiefsee-Entdeckung: Metallknollen auf dem Meeresboden erzeugen Sauerstoff


Entdeckung auf dem Meeresboden
Plündert die Industrie bald die Tiefsee?

Von dpa
24.07.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240724-935-178279Vergrößern des BildesManganknollen (Archivbild): Die Mineral-Aggregate können einer Studie zufolge auf dem Meeresboden Sauerstoff erzeugen. (Quelle: picture alliance/dpa)

Der erste kommerzielle Bergbau auf dem tiefen Meeresboden könnte kurz bevorstehen. Experten warnen vor großen Gefahren für die Umwelt.

Wissenschaftler haben auf dem Meeresboden der Tiefsee Hinweise gefunden, die darauf hindeuten, dass metallhaltige Knollen Sauerstoff produzieren könnten. Dieser Prozess, den die Forscher als "dunklen Sauerstoff" bezeichnen, widerspricht der bisherigen Annahme, dass in der Tiefsee kein Sauerstoff erzeugt wird. In einer Studie, die im Fachmagazin "Nature Geoscience" veröffentlicht wurde, wird angenommen, dass dieser Sauerstoff durch Elektrolyse des Meerwassers entsteht – ein Prozess, bei dem das Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt wird.

Die beteiligten Forscher aus verschiedenen Ländern, darunter auch Deutschland, konzentrierten sich auf sogenannte Manganknollen. Andrew Sweetman von der Scottish Association for Marine Science, Hauptautor der Studie, erklärte gegenüber BBC und CNN: "Sie könnten wie Batterien funktionieren."

Kommerzieller Abbau von Manganknollen geplant

Die Forschungen fanden in der Clarion-Clipperton-Zone im Pazifik zwischen Mexiko und Hawaii statt – eine Region mit Wassertiefen von 4.000 bis 6.000 Metern. Hier plant The Metals Company aus Kanada den ersten kommerziellen Tiefseebergbau und will noch in diesem Jahr einen entsprechenden Antrag bei der Internationalen Meeresbodenbehörde ISA in Jamaika einreichen.

Manganknollen bilden sich über Millionen Jahre aus Ablagerungen am Meeresboden und enthalten wertvolle Rohstoffe wie Mangan, Kobalt, Kupfer und Nickel. Diese könnten potenziell in der Batterieherstellung, zum Beispiel für Elektroautos, verwendet werden. Allerdings warnen Experten vor möglichen verheerenden Auswirkungen auf das Tiefsee-Ökosystem durch den Abbau dieser Knollen und stellen die Notwendigkeit für den Übergang zu erneuerbaren Energien infrage.

Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann äußerte sich kritisch zur Studie: "Diese Studie liefert einen neuen Beweis dafür, dass Tiefseebergbau ein Blindflug ist", sagte sie. "Wenn die Industrie mit dem Plündern der Manganknollen in der Tiefsee beginnt, wird dieser die Luft zum Atmen genommen."

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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