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Karibik: Hurrikan macht Affen-Population friedlicher


Schluss mit dem Affentheater
Hurrikan siebte aggressive Affen radikal aus

Von dpa
22.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein aggressiver Makake (Archivbild): Auf einer Karibikinsel siebte ein Sturm rigoros aus.Vergrößern des BildesEin aggressiver Makake (Archivbild): Auf einer Karibikinsel siebte ein Sturm rigoros aus. (Quelle: Percy Hendrich/imago-images-bilder)
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Ein Hurrikan hat das Verhalten der Makaken auf Cayo Santiago verändert. Die Affen zeigen sich nun deutlich toleranter ihren Artgenossen gegenüber.

Ein Hurrikan hat das Verhalten der Makaken auf Cayo Santiago nachhaltig beeinflusst. Cayo Santiago, auch bekannt als Monkey Island, ist eine unbewohnte kleine Insel im Karibischen Meer, die zu Puerto Rico gehört. Der Hurrikan "Maria" hatte 2017 mehr als die Hälfte der Vegetation auf der Insel zerstört, einschließlich vieler Schatten spendender Bäume.

In der Hitze ist der Schatten von Baumkronen eine wertvolle, lebensrettende Ressource. Die Forschenden erklärten, dass tolerantere Affen, die schattige Stellen teilten, einen Überlebensvorteil hatten. Deshalb nahm die Zahl der aggressiven Artgenossen, die seltener Schattenplätze bekamen, ab, berichtet das Forschungsteam im Fachmagazin "Science".

Soziale Toleranz als Überlebensstrategie

Das Team um Camille Testard von der University of Pennsylvania untersuchte Daten aus zehn Jahren zum Sozialverhalten der Insel-Affen. "Vor dem Wirbelsturm hatte das Tolerieren anderer keinen Einfluss auf das Sterberisiko", erklärte Testard. "Nach dem Wirbelsturm hatten Makaken, die eine überdurchschnittliche soziale Toleranz zeigten – und daher besser in der Lage waren, den Schatten zu teilen – ein um 42 Prozent geringeres Sterberisiko als diejenigen, die weniger tolerant waren."

Die Rhesusaffen (Macaca mulatta) leben normalerweise in Asien, verwilderte Gruppen auch in Florida und Puerto Rico. Ihren Status sichern sich die Männchen oft durch aggressive Auseinandersetzungen. "Sie sind bekannt dafür, dass sie in einer aggressiven, stark Konkurrenz betonten Gesellschaft leben", sagte Mitautorin Lauren Brent von der britischen Universität Exeter.

Neue Gesellschaftsstruktur

Die hinzugewonnene Toleranz betrifft auch andere Lebensbereiche, so die Forschenden. Die Affen, die bereitwillig Schattenplätze teilten, verbrachten auch morgens Zeit miteinander, erklärte Testard. "Der Wirbelsturm hat die Spielregeln in der Gesellschaft der Affen verändert."

Es sei jedoch nicht zwingend, dass die Population von Cayo Santiago so friedfertig bleibt, wenn die Baumkronen wieder den ursprünglichen Zustand erreichen, heißt es in der Studie. Andere Faktoren, wie mehr Krankheitsübertragungen zwischen den geselligeren Affen, könnten die Evolution dann wieder in die Richtung weniger sozialer Toleranz lenken.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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