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Hochwasser in NRW: Lage in Erftstadt "ganz besonders kritisch"


Hochwasser in NRW
Reul: Lage in Erftstadt "ganz besonders kritisch"

Von dpa, lw

Aktualisiert am 16.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Herbert Reul (Quelle: imago-images-bilder)

Die Hochwasser-Lage in NRW und Rheinland-Pfalz ist immer noch unübersichtlich. Viele Menschen sind gestorben oder gelten noch als vermisst. Die Landesregierung will Betroffenen schnell helfen.

Besonders in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist die Unwetterlage, nachdem Sturmtief "Bernd" über das Land gezogen ist, dramatisch. Immer mehr Tote werden gemeldet, viele Menschen gelten noch als vermisst. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bezeichnete die dramatischen Unwetterfolgen als "Flutkatastrophe von historischem Ausmaß".

Mindestens 43 Menschen hätten in NRW ihr Leben verloren. Es stehe zu befürchten, dass die Opferzahlen weiter steigen werden, sagte Laschet in Düsseldorf. Besonders dramatisch sei die Situation in Erftstadt. "Die Fluten haben vielen Menschen buchstäblich den Boden unter den Füßen weggezogen." Laschet dankte allen Rettungskräften für ihren Einsatz.

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Die Höhe der Schäden durch das Hochwasser sei noch nicht abzusehen. Eine Sichtung der Schäden sei erst möglich, wenn die Fluten abgeflossen seien, sagt Laschet. Unter anderem die Infrastruktur des Landes sei schwer getroffen. Vor allem die Menschen, die nun auf der Straße stünden, bräuchten Unterstützung.

Land will Betroffenen schnell helfen

Der CDU-Chef kündigte ein mehrstufiges Hilfsprogramm für die Opfer der Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen an. "Wir werden große finanzielle Kraftanstrengungen brauchen", sagte Laschet. Die bisher für Soforthilfen bei Starkregenereignissen zu Verfügung stehenden Mittel würden "bei weitem nicht ausreichen".

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Das Land werde den Menschen, die nach der Regenkatastrophe "ohne alles auf der Straße stehen", schnell helfen, sagte Laschet. Daneben seien Hilfen für Härtefälle bei Privatleuten und Unternehmen nötig. Für die Kommunen seien Strukturhilfen für beschädigte Straßen und Anlagen nötig. Gespräche über eine Beteiligung des Bundes liefen bereits. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe ihn angerufen und Hilfe zugesagt, Finanzminister Olaf Scholz (SPD) ebenso. Das sei ein wichtiges Signal, sagte Laschet.

"Die Lage ist weiterhin enorm schwierig"

Das Ausmaß der Verwüstung sei derzeit noch nicht zu ermitteln, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). "Die Lage ist sehr unübersichtlich." Inzwischen seien schon 25 Städte und Kreise in NRW besonders vom Hochwasser betroffen, sagte Reul. 19.000 Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen hätten bereits 30.000 Einsätze bewältigt, die Polizei weitere 3.200. "Die Lage ist weiterhin enorm schwierig und enorm gefährlich", sagte Reul. Er appellierte an die Bürger, zuhause zu bleiben und die Helfer nicht zu stören. "Jetzt ist keine Zeit für Besichtigungen."

Im besonders schwer von der Unwetterkatastrophe betroffenen Erftstadt-Blessem sind nach aktuellem Stand drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg eingestürzt. "Wir gehen von mehreren Toten aus, wissen es aber nicht", sagte Reul. Im bisher durchforsteten östlichen Teil des Ortes gebe es keine Todesopfer, alle dort lebenden Menschen seien in Sicherheit. "Aber das ist noch nicht die ganze Stadt." Die Lage in Erftstadt sei "wegen der Dynamik" zurzeit "ganz besonders kritisch" und noch sehr unübersichtlich.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz mit Armin Laschet und Herbert Reul
  • Nachrichtenagentur dpa
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