Newsblog zur Feuer-Katastrophe Wetterdienst warnt vor "extremer" Feuergefahr
Brände wüten rund um Los Angeles. Tausende Häuser sind abgebrannt, die Zahl der Todesopfer steigt. Alle Informationen im Newsblog.
Foscher: Winde durch Klimakrise verursacht
9.41 Uhr: Als Hauptursache für die stärkeren Winde in Los Angeles, die höheren Temperaturen und die trockeneren Bedingungen wurde von Wissenschaftlern die vom Menschen verursachte Klimakrise ausgemacht. Das teilt das Forschungskonsortium ClimaMeter mit. Natürliche Klimaschwankungen spielten nur eine untergeordnete Rolle.
Meteorologische Bedingungen, ähnlich den in Kalifornien, seien deshalb 5 Grad wärmer, 15 Prozent trockener und 20 Prozent windiger als in der Vergangenheit.
"Diese Waldbrände erinnern uns daran, wie der vom Menschen verursachte Klimawandel extreme Wetterereignisse verstärkt. Viele Menschen sind betroffen, darunter auch Hollywood-Stars, was zeigt, dass der Klimawandel niemanden verschont", sagte der französische Wissenschaftler David Faranda. Sofortige Maßnahmen seien jetzt notwendig. Seine Kollegin Greta Cazzaniga pflichtete ihm bei: "Starke Winde und hohe Temperaturen in Verbindung mit außergewöhnlich trockenen Pflanzen- und Baumzuständen haben es den Bränden leicht gemacht, sich schnell auszubreiten."
Heftige Winde: US-Wetterdienst warnt vor "extremer" Feuergefahr
9.07 Uhr: Der US-Wetterdienst hat bis Mittwochabend (Ortszeit) wieder stärkere Winde vorausgesagt und warnt vor "extremer" Feuergefahr. "Die Gefahr ist noch nicht vorbei", mahnte die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin Crowley, mit Blick auf die Wetterlage.
Für große Teile Südkaliforniens gilt eine sogenannte "Red Flag"-Warnung für starke Winde. Für einige Regionen wurde sogar die höchste Warnstufe mit Böen von mehr als 110 Kilometern pro Stunde und extremer Feuergefahr ausgerufen. Erst ab Donnerstag sollen die Winde deutlich abflauen und die Temperaturen abkühlen.
Biden: Wiederaufbau wird "dutzende Milliarden Dollar" kosten
9.02 Uhr: Der Wiederaufbau nach der Brandkatastrophe von Los Angeles wird nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden eine Milliardensumme kosten. "Es wird dutzende Milliarden Dollar kosten, Los Angeles wieder dorthin zu bringen, wo es einmal war", sagte der scheidende Staatschef am Montag bei einem Treffen mit Vertretern des Katastrophenschutzes.
Superstar The Weeknd sagt Konzert ab
8.59 Uhr: Der kanadische Popsänger The Weeknd hat wegen der verheerenden Brände in Los Angeles ein Konzert abgesagt und die Veröffentlichung seines neuen Albums verschoben. "Aus Respekt und Sorge um die Menschen in Los Angeles County", hieß es in einem Statement auf dem Instagram-Profil und der Homepage des 34-Jährigen.
The Weeknd – bürgerlich Abel Tesfaye – wollte am 25. Januar im Rose Bowl Stadium auftreten. Das neue Album "Hurry Up Tomorrow" soll nun am 31. Januar erscheinen, statt wie ursprünglich geplant am 24. Januar. "Diese Stadt war immer eine tiefe Quelle der Inspiration für mich, und meine Gedanken sind bei allen, die von dieser schwierigen Zeit betroffen sind."
Plünderer droht lebenslange Haft
7.36 Uhr: In Los Angeles sind neun Menschen verschiedener Vergehen in Zusammenhang mit Plünderungen in Evakuierungszonen während der Brandkatastrophe in der US-Westküstenmetropole beschuldigt worden. Darunter seien etwa ein Einbruch, bei dem 200.000 Dollar (rund 195.000 Euro) entwendet worden war, sowie ein weiterer, bei dem die Täter eine Emmy-Statue erbeutet hätten, sagte der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles County, Nathan Hochman, am Montag bei einer Pressekonferenz.
In einem Fall drohe dem Beschuldigten wegen dessen Vorstrafen bei Verurteilung lebenslange Haft, fuhr Hochman fort. Das Vorgehen solle als Warnung für potenzielle Straftäter dienen. "Die Frage ist nicht, ob, sondern wann Sie erwischt werden, wenn Sie diese Verbrechen begehen", sagte Hochman. "Begehen Sie keine dieser Straftaten, bei denen Menschen versuchen, aus der Tragödie der Menschen, die unter den Bränden leiden, Profit zu schlagen."
Brände bedrohen die Filmfabrik: Filmdrehs gestoppt
1.30 Uhr: Die Bilder von den Bränden in Kalifornien wirken wie aus einem Katastrophenfilm. Doch das Flammeninferno ist real und für die Filmindustrie in Los Angeles ein weiterer schwerer Schlag: Viele Schauspieler und andere Beschäftigte der Branche haben ihre Häuser verloren, Film- und Fernsehproduktionen wurden gestoppt. Angesichts der Katastrophe wird die Forderung laut, die Verleihung der Oscars und anderer Preise abzusagen.
680.000 Menschen in Los Angeles arbeiten in oder für die Unterhaltungsindustrie. Während Stars wie Anthony Hopkins, Mel Gibson und Billy Crystal, deren Häuser in Flammen aufgingen, den Verlust vermutlich verschmerzen können, stehen andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Branche vor dem Nichts.
Und am Set lässt sich derzeit auch kaum etwas verdienen. Serien wie "Grey's Anatomy", "Navy CIS", "Hacks" und "Fallout" zählen zu den mehr als einem Dutzend TV-Produktionen aus Los Angeles, die wegen der Brände derzeit nicht weitergedreht werden. Die Stadtteile, in denen sich die großen Filmstudios befinden, sind von den Feuern bedroht, blieben aber bisher verschont.
Ralf Moeller will L.A. mit deutschem Handwerk helfen
1 Uhr: Bodybuilder und Schauspieler Ralf Moeller (66) will seiner Wahlheimat Los Angeles helfen – mit deutschem Handwerk. "Wir wollen Kalifornien helfen und werden auch mit der Politik zusammenkommen", sagte er auf der Messe Bau 25 in München, wo er im Rahmen seiner Initiative "Motivation Handwerk" auftrat. Er habe "viele Anfragen" von Handwerkern, die ihre Hilfe anbieten wollen beim Wiederaufbau der Millionenmetropole, die seit Tagen gegen verheerende Brände kämpft.
Er wolle dazu beitragen, diese Hilfsangebote zu koordinieren. "Das muss jetzt mal gebündelt werden und das wird in den nächsten Tagen auch gemacht. Amerika war immer da für uns und wir müssen jetzt auch für Kalifornien da sein", sagte Moeller, der selbst im bislang nicht direkt betroffenen Stadtteil Santa Monica lebt und am Sonntag 66 Jahre alt wurde. "Mir war jetzt nicht so zum Feiern zumute, wenn's zu Hause brennt."
Oscar-Nominierungen wegen Großbränden erneut verschoben
0.30 Uhr: Die verheerenden Feuer im Raum Los Angeles haben die Oscar-Akademie zu einem weiteren Aufschub der Bekanntgabe der Nominierungen für die Filmpreise veranlasst. Ursprünglich sollten die Anwärter für Hollywoods höchsten Preis am Freitag (17. Januar) verkündet werden. Dieser Termin wurde vorige Woche aufgrund der Brände auf den 19. Januar vertagt. Nun erfolgte ein weiterer Aufschub – erst am 23. Januar sollen die Nominierungen bekannt werden. Das soll den Filmschaffenden mehr Zeit geben, über die Kandidaten abzustimmen.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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