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Biber, Flussdelfine und Co.: Bestände von Süßwasser-Tieren schrumpfen um 90 Prozent


Biber, Flussdelfine und Co.
So dramatisch schrumpft die Süßwasser-Tierwelt

Von dpa
Aktualisiert am 09.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein eurasischer Biber am WasserVergrößern des Bildes
Ein eurasischer Biber am Wasser: Die Bestände vieler großer Süßwassertierarten sind offenbar drastisch zurückgegangen. (Quelle: Nature Picture Library/imago-images-bilder)

Die Zahl von Riesenschildkröten, Flussdelfinen und weiteren Süßwasser-Tieren ist innerhalb von 40 Jahren massiv gesunken. Mitschuld trägt der Mensch: Er zerstört die Lebensräume und isst das Fleisch.

Die Bestände vieler großer Süßwassertierarten sind laut einer Studie rund um den Globus drastisch zurückgegangen. Bei Arten mit einem Gewicht von mehr als 30 Kilogramm seien die weltweiten Populationen von 1970 bis 2012 um 88 Prozent zurückgegangen, berichten Forscher vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin im Fachblatt "Global Change Biology". Dazu zählten etwa Flussdelfine, Biber, Krokodile, Riesenschildkröten und Störe. Der Verlust sei damit doppelt so groß wie bei Wirbeltieren an Land oder im Meer. Auch Europa zählt zu den besonders betroffenen Regionen.

"Große Fischarten wie Störe, Lachsfische und Riesenwelse sind besonders betroffen: Sie führen mit 94 Prozent die traurige Spitze an, vor Reptilien mit 72 Prozent Rückgang", teilte das Institut mit. Zu den Ursachen zählten Übernutzung, etwa für den Konsum von Fleisch und Kaviar, sowie die Zerstörung des Lebensraums der Tiere.

Lücken bei der Überwachung

Die Forscher kritisierten Planung und Bau von 3.700 Staudammprojekten weltweit – davon sollen 800 in Gebieten mit besonderer Artenvielfalt entstehen, etwa in der Umgebung von Amazonas, Kongo, Mekong und Ganges. Solche Maßnahmen versperrten den Zugang zu Laich- und Futtergründen.


Die Wissenschaftler trugen den Angaben zufolge verschiedene Daten zusammen: zum Bestand von 126 großen Süßwassertierarten weltweit sowie zur historischen und aktuellen Verbreitung von 44 Arten in Europa und den USA. Noch klafften aber auch Lücken bei der Überwachung, merken sie an. Die Ergebnisse seien erschreckend und bestätigten die Befürchtungen, sagt Studienleiterin Sonja Jähnig.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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