Russische Insel im Polarmeer Jetzt soll das Militär gegen die Eisbären helfen
Mehr als 50 Eisbären sind in der Nähe einer russischen Ortschaft im Nordpolarmeer gesichtet worden. Um die Menschen zu schützen, soll nun auch Militär eingesetzt werden.
Wegen der vielen Eisbären in einer russischen Siedlung nördlich des Polarkreises soll nun das Militär helfen. Das Kommando auf der Doppelinsel Nowaja Semlja ergreife zusammen mit den lokalen Behörden Maßnahmen, um die Menschen vor den Raubtieren zu schützen, berichtete die Armeezeitung "Krasnaja Swesda" – ohne Details zu nennen.
Auf der Inselgruppe im Nordpolarmeer ist Militär stationiert. Tierschützer beklagten, dass sie wegen des Sperrgebiets dort keine Erhebungen zu den Eisbären vornehmen könnten.
Bären drang in Häuser ein
In der Nähe der Siedlung Beluschja Guba waren zuletzt mindestens 52 Tiere gesichtet worden. Die Behörden riefen deshalb vor gut einer Woche den Notstand aus. Dieser solle erst wieder aufgehoben werden, wenn sich die Zahl der Bären dauerhaft zwischen drei und fünf einpendele, sagte ein Behördensprecher der Agentur Interfax zufolge. Am Freitagmorgen seien drei Tiere gezählt worden. Die Bären waren den Menschen bedrohlich nahe gekommen und in Häuser eingedrungen.
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Nach Angaben der Zeitung des russischen Verteidigungsministeriums wurde beschlossen, mit dem Bau einer Müllverbrennungsanlage noch in diesem Jahr zu beginnen. Ursprünglich sei das für 2021 geplant gewesen. Auf der Suche nach Futter kommen die Bären immer wieder zu den Mülldeponien auf der Insel. Sie können keine Robben jagen, weil rund um Nowaja Semlja nicht genügend Eis auf dem Wasser ist.
- Nachrichtenagentur dpa