Mit Absicht verschwunden? Im Watt verschollene Mutter und Kind vermutlich am Leben
Seit einer nächtlichen Wattwanderung vor drei Tagen werden eine Frau und ihr kleiner Sohn vermisst. Die Polizei ging von Suizid aus, doch neue Ermittlungen deuten auf etwas anderes hin.
Im Fall einer im Watt vor Brunsbüttel mit ihrem achtjährigen Sohn verschwundenen Frau gibt es offenbar eine Wende. Die Ermittler gehen mittlerweile von einem gezielten Verschwinden der Frau aus ihrem Lebensumfeld aus. Die 41-Jährige habe zuvor ihr Konto und das ihres Sohnes leergeräumt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Zudem habe sie beim Verschwinden am Sonntag ihre kompletten Ausweispapiere dabei gehabt. Ihren Wagen hatte sie bereits einige Tage zuvor verkauft.
Zudem hätte die Frau einen Tag nach ihrem Abtauchen eine Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten antreten müssen. Grund waren nach Polizeiangaben mehrere Betrugsdelikte. Außerdem meldete sich am Donnerstag ein Zeuge bei der Polizei. Er gab an, die Frau habe ihm vor einigen Tagen Sachen verkaufen wollen und dabei erwähnt, dass sie sich absetzen wolle.
Ein Suizid in der Elbe werde durch diese Fakten immer unwahrscheinlicher, teilten die Beamten weiter mit. Der Aufenthaltsort von Mutter und Sohn ist weiter unbekannt. Das Handy der Frau ist abgeschaltet.
- Polizei hat Zweifel: Autofahrer meldet Tiger im Bayerischen Wald
- Giftige Post: Junge bestellt aus Versehen lebenden Skorpion
Rettungskräfte hatten die großangelegte Suche auf der Elbe und an den Ufern im Watt vor Brunsbüttel am Dienstag eingestellt. Eine junge Frau hatte die Behörden am Sonntagabend eingeschaltet, weil die Frau und ihr Kind mit der Ankündigung einer Selbsttötung über den Elbdeich in Richtung Wasser gegangen seien. Laut Feuerwehr handelte es sich dabei um eine 19 Jahre alte Tochter der Vermissten.
- Nachrichtenagentur dpa