Möglicher Selbstmord Ex-MDR-Intendant Udo Reiter gestorben
Der ehemalige MDR-Intendant Udo Reiter ist tot. Die "Bild"-Zeitung berichtet unter Berufung auf die Polizei, der 70-Jährige sei am Freitagvormittag leblos auf seiner Terrasse in Gottscheina bei Leipzig gefunden worden. Die Polizei gehe von Selbstmord aus, prüfe aber auch mögliches Fremdverschulden. In der Nähe der Leiche sei eine Waffe gefunden worden. Die Polizei bestätigte inzwischen die Informationen.
Reiter saß seit einem Verkehrsunfall 1966 im Rollstuhl. In seinem Buch "Gestatten, dass ich sitzen bleibe" und auch in der ARD-Sendung Günther Jauch im Februar hatte er davon gesprochen, sein Leben einmal selbst beenden zu wollen. Er sagte in der Diskussionsrunde, ihn schrecke vor allem die Vorstellung, als Pflegefall zu enden: oben Nahrung mit der Sonde eingeträufelt, unten den Kot mit Handschuhen aus dem Darm gekratzt - so wolle er nicht den Rest seiner Tage verbringen.
Er könne verstehen, dass Menschen "lebenssatt" seien und selbst entscheiden wollen, ob ihr Leben noch lebenswert sei. Nach seinem Autounfall habe er Selbstmordgedanken gehabt, dann aber seinen Lebenswillen wiedergefunden, hatte Reiter bei Jauch gesagt.
Erster Intendant des MDR
Reiter wurde 1944 in Lindau geboren, studierte, promovierte und arbeitete anschließend für den Bayerischen Rundfunk. Er war Mitgründer des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) und war von 1991 bis 2011 dessen Intendant. Insgesamt absolvierte Reiter vier Amtsperioden, die letzte jedoch verkürzt, und ging dann in den Ruhestand. Er war seit 2012 in zweiter Ehe mit der Autorin und Moderatorin Else Buschheuer verheiratet. Reiters erste Frau war 2011 an Krebs gestorben.