Nach 23 Jahren Psychiatrie Die Attentäterin von Oskar Lafontaine ist frei
23 Jahre nach der Messer-Attacke auf den damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine ist die Attentäterin wieder frei. Wie die "Bild" berichtet, wurde Adelheid S. unter Auflagen bereits im letzten Jahr aus dem Vollzug entlassen.
Die heute 66-Jährige war nach einem Urteil des Landgerichts Köln seit November 1990 in einer Psychiatrie in Nordrhein-Westfalen untergebracht.
Auf Bewährung draußen
Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer bestätigte gegenüber "Bild": „Zum 1. Juli 2013 ist die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik gegen engmaschige Auflagen und Weisungen vom Landgericht Kleve zur Bewährung ausgesetzt worden. Die Kammer war zu dem Ergebnis gekommen, dass von der Betroffenen keine Gefahr mehr ausgeht."
Messerattacke bei Wahlkampfveranstaltung
Lafontaine, damals Ministerpräsident des Saarlandes, war während eines Wahlkampfauftrittes in der Stadthalle Köln-Mülheim am 25. April 1990 von S. mit einem Messer attackiert und lebensgefährlich verletzt worden.
Die damals 42-jährige Arzthelferin hatte sich Lafontaine mit einem Blumenstrauß genähert und um ein Autogramm gebeten. Dann stieß sie dem Politiker mit einem Messer in den Hals. Der Messerstich verfehlte nur um einen Millimeter die Halsschlagader.
Lafontaine wurde vor Ort ärztlich versorgt und in die Universitätsklinik Köln gebracht. Die verwirrt wirkende Attentäterin ließ sich widerstandslos festnehmen. Sie seitdem in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik behandelt.