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Großbritannien: Frau monatelang abgewiesen – Ihr Husten war Krebs


"Vielleicht noch 6 Monate zu leben"
Arzttermin über Monate verweigert – dann kam die Schockdiagnose

Von t-online, ivi

08.02.2025 - 12:02 UhrLesedauer: 3 Min.
Längsschnitt der menschlichen Speiseröhre: Nach einem monatelangen Kampf um einen Arzttermin wurde bei einer Frau Speiseröhrenkrebs festgestellt.Vergrößern des Bildes
Längsschnitt der menschlichen Speiseröhre: Nach einem monatelangen Kampf um einen Arzttermin wurde bei einer Frau Speiseröhrenkrebs festgestellt. (Quelle: imago-images-bilder)
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Sie verliert 25 Kilo, kann kaum noch essen – doch erst Monate später erfährt Sibylle Schwarz, was wirklich hinter ihren Symptomen steckt.

Als sie Anfang 2022 von einer lästigen Erkältung heimgesucht wurde, nahm Sibylle Schwarz an, sie habe sich bei ihren Kindern mit etwas angesteckt. Die deutsche Software-Ingenieurin, die nahe der englischen Stadt Preston, Lancashire, lebt, erinnert sich: "Ich habe Kinder, die in den Kindergarten gehen, deshalb war ich den größten Teil des Winters krank. Ich bemerkte im Februar, dass ich hustete, und im März fing es wirklich an, lästig zu werden."

"Bristol live" erzählte sie: "Ich hatte Halsschmerzen und hustete jedes Mal, wenn ich sprach. Erst als ich im Mai Schluckbeschwerden bekam, dachte ich, dass etwas nicht stimmte."

Als sie jedoch versuchte, einen Termin bei ihrem Hausarzt zu bekommen, stieß sie auf Widerwillen. Die Sprechstundenhilfe schickte sie mehrfach nach Hause. Zum Arzt gelangte sie nicht. Die Sprechstundenhilfe habe sich schlicht geweigert, ihr einen Termin zu geben, und verwies sie an die Apotheke, so die 39-Jährige.

"Ich konnte nicht essen. Ich verlor meine Haare"

Die Wochen vergingen. Doch der Husten hielt an. Also versuchte sie im Juni erneut, zu ihrem Hausarzt durchzukommen. Dieses Mal traf sie eine andere Sprechstundenhilfe an und konnte ihr endlich einen Termin abringen.

"Die Hausärztin sprach ein wenig mit mir und stimmte dann zu, mich zur Sicherheit zu einer Endoskopie zu schicken", erzählte Schwarz weiter. Sie kam jedoch auf eine Warteliste, da ihr Fall nicht als dringend eingestuft wurde. Erst nach zwei Monaten bekam sie einen Termin angeboten.

Da Sibylle aber zu diesem Zeitpunkt noch ihren kleinen Sohn stillte, konnte sie für eine Endoskopie nicht sediert werden. Der Eingriff, bei dem eine Kamera zur Untersuchung des Körpers in den Körper eingeführt wird, musste daher auf Ende Oktober verschoben werden. "Ich habe in diesen vier Monaten 25 Kilo abgenommen", erinnerte sich die zweifache Mutter. "Mir ging es sehr schlecht. Ich konnte nicht essen. Ich verlor meine Haare. Mein Eisenspiegel war sehr, sehr niedrig. Die Chirurgin sagte mir, sie hätten mich nicht für eine Endoskopie eingeteilt, wenn ich nicht so viel Gewicht verloren hätte. Sie glaubten mir nicht, als ich sagte, ich könne nichts essen", erzählte sie.

"Vielleicht nur noch sechs bis zwölf Monate zu leben"

Als die Endoskopie endlich durchgeführt werden konnte, kam die Schockdiagnose: Speiseröhrenkrebs. "Nach der Endoskopie entschuldigte sich die Chirurgin dafür, dass sie so anmaßend war, und teilte mir mit, dass ich Krebs habe. Sie stellte fest, dass der Krebs schon weit fortgeschritten war und ich vielleicht nur noch sechs bis zwölf Monate zu leben hätte."

"Ich erhielt die Diagnose einen Tag vor dem siebten Geburtstag meiner Tochter. Mein erster Gedanke war, dass ich ihren achten Geburtstag nicht mehr erleben würde. Ich war einfach völlig schockiert. Mein Vater war an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben", erinnerte sich Schwarz an den Schock.

Eine Chemotherapie zeigte keinen Erfolg. Der Tumor musste operativ entfernt werden. Zwei Jahre nach der Operation können die Ärzte heute aber noch keine zuverlässige Prognose geben. "Mir geht es jetzt gut", sagte Schwarz. "Ich kann fast alles wieder essen, kleinere Portionen natürlich, aber ich habe Energie. Ich kann auf meine Kinder aufpassen. Ich werde dieses Jahr 40. (...) Gestern habe ich mit jemandem gesprochen, und er hat mich gefragt: 'Wie sieht dein Fünfjahresplan aus?' Doch als Krebspatient denkt man nicht so gerne so weit voraus."

Verwendete Quellen
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