Er musste sterben, damit sie leben kann Krebskranke Frau beerdigt ihren eigenen Arm
Eine junge Frau hat auf TikTok ein bizarres Video veröffentlicht: Sie feiert mit Freunden eine Beerdigung – zu Grabe getragen wird ihr eigener Arm.
Das Video hat auf TikTok bereits mehr als 30 Millionen Aufrufe: Zu sehen ist eine junge Frau, ganz in Schwarz. Ein Spitzenschleier bedeckt ihren haarlosen Kopf, gemessenen Schrittes geht sie auf eine Bahre zu. Auf ein graues Kissen gebettet, liegt dort ihr eigener, einbalsamierter Arm. Ärzte haben ihn oberhalb des Ellbogens amputiert, damit die Frau eine Chance hat, weiterzuleben.
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Eldiara Doucette aus dem US-Staat Florida ist in den vergangenen Jahren zu einer Berühmtheit in den sozialen Medien geworden. Im Internet berichtet sie über ihr Schicksal, Hunderttausende folgen ihr auf TikTok und Instagram. Als sie 19 Jahre alt war, wurde bei ihr ein Synovialsarkom diagnostiziert, das ist eine seltene und äußerst aggressive Form von Krebs, die das Binde- und Weichteilgewebe befällt.
Nur kochend heißes Wasser lenkte von den Schmerzen ab
Zu diesem Zeitpunkt litt Doucette bereits seit längerer Zeit an starken Schmerzen im rechten Arm. Dem Magazin "People" berichtete sie jetzt, die ersten Symptome hätten sich gezeigt, als sie 16 oder 17 Jahre alt war.
Ausgehend von ihrer Hand strahlte der Schmerz aus, wie bei einem elektrischen Schlag, beschreibt Doucette in dem Beitrag. Kein Medikament habe geholfen: "Das Einzige, was mir kurzzeitig Erleichterung verschaffte, war, meine Hand in kochend heißes Wasser zu halten."
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Drei neue Tumore im Jahr 2024: Der Arm muss ab
Es war so schlimm, dass Doucette ihr Studium in Los Angeles abbrechen musste. Dann begann die Behandlung: Der Tumor wurde operativ entfernt, es folgten eine Strahlentherapie und weitere Operationen, als klar wurde, dass der Krebs bösartig war.
Doch das Synovialsarkom kehrte zurück – immer und immer wieder. Zuletzt fanden die Ärzte 2024 drei neue Tumore: einen im Bizeps, einen im Knochen und einen an der ursprünglichen Stelle an einem Nerv am Ellbogen. Doucette traf daraufhin die Entscheidung: Der Arm muss ab.
Die Beerdigung: Was als Scherz begann, wurde zur Läuterung
In den sozialen Medien berichtete sie über die Operation, ebenso wie jetzt über die Beerdigung des abgetrennten Arms. "Was als Scherz begann, wurde zu einer wunderbar kathartischen Erfahrung", beschrieb sie ihre Gefühle während der von einem professionellen Beerdigungsinstitut organisierten Trauerfeier. "Ich lachte eine Minute lang über die Absurdität des Ganzen, starrte dann eine Weile auf die verschrumpelte Haut und versuchte, mich an die vergangenen 22 Jahre zu erinnern, die ich mit diesem Ding verbracht habe."
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Sie habe mit ihrem Arm viele Hände gehalten, die Haut von geliebten Menschen gefühlt, Spinnen aufgesammelt, um sie nach draußen zu tragen, Tränen abgewischt, Hunde gestreichelt und viel Löwenzahn gepflückt. Sie habe immer gefrotzelt, schrieb Doucette bei Instagram, dass ihr Arm versuche, sie umzubringen. "Aber als ich ihn auf dem Tisch sah und die Narben betrachtete, die er im Laufe der Jahre angesammelt hatte, wurde mir klar, dass er das ultimative Opfer für mich gebracht hat."
Nach der Amputation unterzieht sich Doucette aktuell einer weiteren Chemotherapie. Sie hofft, dass es die letzte ihres Lebens sein wird. "Es besteht eine ziemlich gute Chance, dass sie wirksam ist", sagte sie dem Magazin "People". Aber sie weiß, dass es auch anders kommen könnte: "Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass ich keine Kontrolle darüber habe, was passiert. Das ist so etwas wie eine 'Es ist, was es ist'-Einstellung, aber ich muss aufpassen, dass ich mir nicht den Raum verweigere, zu trauern. Es ist, was es ist – miserabel."
- Beiträge von Eldiara Doucette in den sozialen Medien
- people.com: "My Rare Cancer Has Recurred 3 Times in 3 Years. At Age 22, I've Learned to Radically Accept My Fate"
- krebsgesellschaft.de: "Beim Synovialsarkom wenn möglich operieren"