Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Erster Heiliger dieses Jahrhunderts "Gottes Influencer" soll heiliggesprochen und Schutzpatron des Internets werden
Als "Gottes Influencer" soll der mit 15 Jahren verstorbene Carlo Acutis nun heiliggesprochen werden. Der "Millennial Heilige" könnte für die katholische Kirche der Schutzpatron des Internets werden.
In der Welt der Videospiele war er bekannt als begnadeter Gamer. Im katholischen Glauben könnte er bald eine noch größere Berühmtheit werden: Der 2006 verstorbene italienische Teenager und Computerwunderkind Carlo Acutis steht kurz davor, als erster Millennial in die Heiligenliste der katholischen Kirche aufgenommen zu werden. Dies berichtet der internationale Nachrichtensender CNN.
Bekannt wurde Acutis unter anderem durch sein bemerkenswertes technologisches Geschick und seinen unermüdlichen Einsatz für den christlichen Glauben. Als "Gottes Influencer" nutzte er seine Fähigkeiten, um das Bewusstsein für den Katholizismus zu schärfen – unter anderem durch die Einrichtung einer Website zur Dokumentation von Wundern.
Der 2006 im Alter von nur 15 Jahren an Leukämie verstorbene italienische Computerfan Carlo Acutis wurde 2020 in Assisi, seinem Begräbnisort, seliggesprochen. Acutis wird bereits von einigen als möglicher künftiger Schutzpatron des Internets angesehen.
Zweites Wunder anerkannt
Der Papst hat nun ein zweites Wunder anerkannt, das mit dem jungen Italiener in Verbindung gebracht wird. Das jüngste betrifft laut CNN einen Fall aus Costa Rica: Ein Mädchen war dort schwer gestürzt und hatte ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Ihre Mutter betete am Grab von Acutis in Assisi für ihre Genesung – mit verblüffendem Erfolg.
Erst im letzten Jahr wurde Acutis selig gesprochen, nachdem ihm ein erstes Wunder zugeschrieben wurde: Die Heilung eines brasilianischen Jungen mit einem Geburtsfehler an der Bauchspeicheldrüse, der ihn normalerweise daran hindern würde, Nahrung richtig zu verarbeiten.
Nächster Schritt auf dem Weg zur Heiligsprechung ist nun eine Zusammenkunft der Kardinäle, die über den Status und das Datum der Kanonisierung entscheiden.
Kurzes, aber bewegtes Leben
In Zeiten, in denen die katholische Kirche verstärkt versucht, jüngere Generationen zu erreichen, könnte die Geschichte von Acutis hilfreich sein. Der junge Mann, der 1991 geboren wurde und gerne Videospiele wie Halo, Super Mario und Pokémon spielte, steht für eine Verbindung zwischen digitalem Zeitalter und Glauben.
Der junge Carlo Acutis, der in London zur Welt kam und in Mailand aufwuchs, hat schon früh mit seiner tiefen Religiosität und seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten im Bereich der Informatik für Aufsehen gesorgt. Sein Glaube war geprägt von einer intensiven Beschäftigung mit der Eucharistiefeier, dem Gebet und den Sakramenten. Diese Liebe zur Eucharistie veranlasste Acutis bereits im Alter von elf Jahren dazu, ein Online-Verzeichnis eucharistischer Wunder zu erstellen. Trotz seiner umfangreichen Zeit, die er am Computer verbrachte, widmete sich Acutis sozialen Projekten in seiner Gemeinde und setzte sich insbesondere für Flüchtlinge und Obdachlose ein. Im Jahr 2006 wurde bei ihm eine aggressive Form von Leukämie festgestellt. Die Krankheit führte dazu, dass der junge Mann nach kurzer Zeit verstarb.