Berichte von ersten Konflikten Hunderte Hells Angels plötzlich auf Mallorca
Ein Inselparadies im Fokus der Rocker: Warum Hunderte Hells Angels auf Mallorca sind – und erste Konflikte nicht ausbleiben.
Eine Vielzahl von Hells Angels ist am vergangenen Wochenende auf Mallorca eingetroffen. Das "Mallorca Magazin" schreibt von Hunderten Rockern, die seither an verschiedenen Stellen gesichtet worden sind.
Die mallorquinische Zeitung "Última Hora" berichtet, dass Untergruppierungen des Rockerklubs aus ganz Europa angereist sind. Die sogenannten Charter hätten sich offensichtlich absichtlich möglichst weit über die Insel verteilt, um nicht allzu sehr aufzufallen. Schwerpunkt der Hells Angels sei offenbar der Norden Mallorcas, wo sich viele der Rocker in Hotels eingemietet hätten. Aber auch an der Playa de Palma und in weiteren Gegenden wurden Angehörige der Hells Angels gesehen.
Auseinandersetzung zwischen Hells Angels und Sicherheitspersonal
Die Vermutung ist, dass die Hells Angels für ein internationales Treffen angereist sind. Auch aus Deutschland sind Angehörige der Gang gekommen.
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Bisher kam es den Berichten zufolge zu einigen kleineren Konflikten. In mehreren Fällen sollen Clubbesitzer den Rockern den Zutritt zu ihren Lokalen verweigert haben, weil diese ihre auffälligen Kutten trugen. In einem Fall soll es eine Auseinandersetzung zwischen Hells Angels und dem Sicherheitspersonal eines Veranstaltungsortes gegeben haben.
Die Hells Angels, Frank Hanebuth und Mallorca
Hells Angels haben auf Mallorca bereits mehrfach Aufsehen verursacht. Zuletzt waren im vergangenen Jahr vier Gangmitglieder festgenommen worden, die einen Unternehmer erpresst haben sollen. Von 2009 bis 2013 war die Bande unter ihrem deutschen Anführer Frank Hanebuth besonders aktiv auf der Insel. Nach einer Großrazzia waren zahlreiche Hells Angels festgenommen worden.
Die Gruppe sollte nach den Erkenntnissen der Ermittler an der Playa de Palma – dem berühmt-berüchtigten "Ballermann" – zahlreiche schwere Straftaten begangen haben, unter anderem ging es um Zuhälterei und Drogenhandel. Fast alle Verdächtigen hatten nach Polizeiangaben auf Mallorca "ein Luxusleben geführt". Hanebuth lebte etwa auf einem Anwesen, dessen Wert von den Behörden auf 2,5 Millionen Euro geschätzt wurde.
Viele Vorwürfe ließen sich jedoch nicht beweisen. Zehn Jahre nach der Razzia wurden mehrere Rocker bei einem Mammutprozess in Madrid freigesprochen, darunter auch Hanebuth. 32 Angeklagte wurden aber auch zu Haftstrafen von bis zu zwei Jahren verurteilt.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- ultimahora.es: "Más de un centenar de 'Hells Angels' llegados de toda España celebran una convención en Mallorca" (Spanisch)
- mallorcamagazin.com: "Erstaunen auf der Insel: Plötzlich Hunderte Hells Angels auf Mallorca aufgetaucht"
- Eigene Recherchen