Wucher in Baden-Württemberg Klempner-Notdienst verlangt 688 Euro vor Reparatur
In Baden-Württemberg sollte eine Seniorin in Not knapp 700 Euro an Klempner zahlen, noch bevor diese überhaupt arbeiteten. Jetzt ermittelt die Polizei.
Satte 688 Euro haben Mitarbeiter eines Klempner-Notdienstes noch vor der Reparatur eines undichten Wasserrohres von einer 64-Jährigen im baden-württembergischen Tuttlingen verlangt. Die Frau hatte im Lauf des Samstags den im Internet gefundenen Notdienst wegen des Schadens verständigt, wie die Polizei am Sonntag weiter mitteilte. In der Nacht rückten dann zwei Klempner an, begutachteten den Schaden und forderten den hohen Geldbetrag.
Die 64-Jährige verweigerte allerdings die Zahlung und ließ sich auch von eindringlichen Worten der Handwerker nicht einschüchtern. "Daraufhin wurden die 'Nothelfer' unfreundlich und laut", hieß es im Polizeibericht. Um die Männer wieder los zu werden, bezahlte die Frau letztlich den geforderten Mindestpreis für die Dienstleistung, der bei fast 170 Euro lag.
Nach Erhalt des Geldes gingen die Klempner wieder, das undichte Rohr blieb. Später wurde der Schaden von einem herbeigerufenen Installateur behoben – dazu mussten den Angaben zufolge ganze vier Dichtungen ausgewechselt werden. Die 64-Jährige erstattete Anzeige gegen den Notdienst, die Polizei in Tuttlingen ermittelt nun wegen Wuchers.
- Nachrichtenagentur AFP