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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vor Abzocke schützen So finden Sie seriöse Schlüssel- und Handwerker-Notdienste
Oft passiert es spät abends oder am Wochenende: Die Tür fällt zu, und der Schlüssel steckt innen, ein Rohr platzt und setzt die Wohnung unter Wasser oder die Heizung fällt aus. In solchen Fällen brauchen Betroffene schnell Hilfe. Zum Glück gibt es im Internet viele Notdienste.
Doch nicht alle Firmen arbeiten seriös. Manche präsentieren Betroffenen völlig überzogene Rechnungen für ihre Leistungen. Verbraucherschützer berichten von Fällen und geben Tipps für die Suche nach seriösen Helfern.
Zack, da fällt die Tür zu: Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW) berichtet von einer Frau, die einen Schlüsselnotdienst gerufen hatte. Die Frau musste fast 800 Euro für eine einfache Türnotöffnung bezahlen. Zum Vergleich: Eine Umfrage der Verbraucherzentralen bei deutschlandweit 600 Schlüsseldiensten ergab, dass eine Türnotöffnung je nach Bundesland im Schnitt zwischen 59,40 Euro und 83,61 Euro kostet. Als die Frau gegen den Schlüsseldienst vorgehen wollte, stellte sich heraus, dass die Rechnungsangaben frei erfunden waren.
Preise vergleichen
Auch wenn es sich um eine Notsituation handelt, sollten sich Geschädigte die Zeit nehmen und Angebote und Preise von ortsansässigen Schlüsseldiensten vergleichen. Wer einen Notdienst unter einer örtlichen Vorwahl kontaktiert, muss nur die Kosten für die An- und Abfahrt innerhalb der Ortsgrenzen zahlen. Vor der Auftragsvergabe ist es zudem sinnvoll nach einem verbindlichen Komplettpreis zu fragen. Zuschläge dürfen Schlüsseldienste nur außerhalb der üblichen Arbeitszeiten verlangen.
Website und Impressum unter die Lupe nehmen
Auch wenn Verbraucher vorab einen Preis vereinbaren, kann die spätere Rechnung höher ausfallen. Das zeigt ein Fall der VZ Berlin: Eine Frau sollte knapp 2.000 Euro für die Rohrreinigung ihrer verstopften Toilette zahlen. Ein Vermittler hatte ihr vorab am Telefon aber einen Preis in Höhe von 20 Euro für die Anfahrt und 39 Euro für die Rohrreinigung genannt. Als die Frau mit dem Vermittler die Diskrepanz zum vereinbarten Preis klären wollte, war er telefonisch nicht mehr erreichbar.
Darüber hinaus sollten sich Verbraucher die Internetauftritte der Handwerker-Notdienste sowie die Bewertungen auf bestimmten Plattformen genau anschauen, empfiehlt die Verbraucherzentrale Berlin. Fehlt das Impressum oder ist es unvollständig, etwa nur der Name und eine Handynummer angegeben, sollten Verbraucher den Anbieter nicht kontaktieren. Mithilfe der Adresse im Impressum können Sie auch erkennen, ob der Anbieter sich tatsächlich in der Nähe befindet.
Auf Rechnung bestehen
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg berichtet von einer Frau, die mehrere hundert Euro für die Reparatur ihrer Waschmaschine zahlen sollte – und zwar umgehend. Die Frau bat die Handwerker, ihr eine Rechnung zu schicken, die sie dann sofort begleichen würde. Darauf ließen sich die Handwerker nicht ein. sie setzten die Frau massiv unter Druck, die Rechnung sofort zu begleichen – entweder bar oder per EC-Karte. Doch ist das überhöhte Entgelt gezahlt, besteht nur wenig Hoffnung, den Betrag zurückzubekommen.
Setzt ein Handwerker einen beim Bezahlen massiv unter Druck, rät die Verbraucherzentrale, Zeugen hinzuziehen: Notfalls sollten Betroffene die Polizei rufen, um einen zusätzlichen Schutz zu erhalten. Legt ein Handwerker nach getaner Arbeit eine Rechnung vor, muss diese eine Adresse, eine Rechnungs- und Steuernummer enthalten. Fehlen diese Angaben, sollten Sie in keinem Fall zahlen.
Nach seriösen Anbietern recherchieren
Ein Notfall kann immer eintreten. Um dafür gewappnet zu sein, sollten Verbraucher in einer ruhigen Minute nach seriösen Firmen suchen und sich wichtige Rufnummer aufschreiben. Am besten ist es, sich vorab schon bei Berufsverbänden oder Innungen über seriöse Notdienste zu erkundigen.
- dpa