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Tödliche Messerattacke in Offenburg auf Arzt – Tatverdächtiger festgenommen


Bluttat in einer Praxis
Mann ersticht Arzt in Offenburg – Haftbefehl

Von dpa
Aktualisiert am 17.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Absperrband der PolizeiVergrößern des Bildes
Ein Absperrband der Polizei sperrt den Tatort ab. (Quelle: Benedikt Spether/dpa-bilder)

Ein Mann hat in einer Offenburger Arztpraxis einen Mediziner erstochen und eine Helferin schwer verletzt. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen.

Schreckliche Tat in einer Arztpraxis: Es ist Donnerstagmorgen, 8.45 Uhr, als ein Mann auf einen Mediziner in Offenburg und dessen Mitarbeiterin einsticht. Der Arzt stirbt wenig später, die Praxishelferin wird verletzt, wie die Polizei in der badischen Stadt mitteilt. Sie beginnt sofort eine Großfahndung: Die Polizei nimmt schließlich einen 26 Jahre alten Asylbewerber aus Somalia fest. Die Staatsanwaltschaft erläßt einen Haftbefehl wegen Mordes gegen ihn.

Verdächtiger soll keinen Termin gehabt haben

Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen am Morgen ohne Termin in die Praxis gekommen sein und sofort mit einem mitgebrachten Messer auf den Mediziner eingestochen haben. Eine hinzueilende Mitarbeiterin wird leicht verletzt. Der Arzt stirbt noch in den Praxisräumen.

Den Zugang zu der Hausarztpraxis im Erdgeschoss eines modernen, mehrstöckigen Wohnhauses sperren Polizisten mit rot-weißem Flatterband ab. Beamte der Spurensicherung machen sich vor und in dem Gebäude an die Arbeit. Am Tatort ist das Messer zurückgeblieben.

Gerichtsmediziner untersuchen nach Angaben eines Staatsanwalts nicht nur den Leichnam, sondern auch die verletzte Frau und den Verdächtigen auf verwertbare Spuren.

Hintergründe unklar

Weitere Einzelheiten geben Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht bekannt. Der Tatverdacht gegen den festgenommenen 26-Jährigen habe sich erhärtet, die Hintergründe seien aber unklar. Der Mann wird am Freitag nach Verkündung des Haftbefehls in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Offenburg zählt fast 60.000 Einwohner. Das französische Straßburg auf der anderen Seite des Rheins ist nur wenige Kilometer entfernt, im Osten der Stadt steigen die Hänge des Schwarzwaldes an. Obwohl Offenburg wirtschaftlich stark ist, gilt die Stadt bezogen auf die Einwohnerzahl als Kriminalitätshochburg innerhalb Baden-Württembergs.

AfD will demonstrieren

Oberbürgermeisterin Edith Schreiner (CDU) hat nach der Tat zur Besonnenheit aufgerufen. Sie habe am Donnerstag mit großer Bestürzung von dem Tötungsdelikt erfahren. "Mein tiefstes Mitgefühl gilt insbesondere der Witwe und der Tochter des Verstorbenen, seiner Familie sowie der verletzten Arzthelferin. Ihr wünsche ich baldige Genesung", teilte Schreiner am Freitag mit.

Die AfD plant am Samstag hingegen eine Demonstration vor dem Rathaus. Angemeldet seien 50 Teilnehmer, so eine Sprecherin der Stadt am Freitag. Die Linke Jugend habe eine Gegendemonstration angemeldet. Die AfD fordert den Rücktritt von Oberbürgermeisterin Schreiner.

Verwendete Quellen
  • dpa
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