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Tod von Tanja Gräff bleibt rätselhaft - Ermittler fassungslos


Ermittler fassungslos
Tod von Tanja Gräff bleibt rätselhaft

Aktualisiert am 12.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Tanja Gräff: Noch sind die Ermittler weit von der Lösung des Falles entfernt.Vergrößern des Bildes
Tanja Gräff: Noch sind die Ermittler weit von der Lösung des Falles entfernt. (Quelle: dpa-bilder)

Die Leiche von Tanja Gräff ist endlich gefunden. Der Tod der 21-jährigen Studentin bleibt jedoch fast genauso geheimnisvoll, wie in den acht Jahren zuvor. Wie ist die junge Frau gestorben? Wer hat sie getötet? Wurde sie womöglich gar nicht ermordet, sondern ist bei einem Unfall zu Tode gestürzt?

Nicht mal das kann der Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen ausschließen, der am Tag nach dem Auffinden der sterblichen Überreste Gräffs die Presse informiert. Die Ermittler gingen aber nach wie vor von einem "Tötungsdelikt zu Ungunsten der Tanja Gräff aus", so der Oberermittler in hilflos-korrektem Juristendeutsch.

Wieder und wieder am gleichen Ort gesucht

Über eine halbe Stunde beschreiben Staatsanwalt und Kripobeamte die Schwierigkeiten, die dazu geführt haben, dass man die Tote nicht früher gefunden hat. Die Verantwortlichen scheinen es selbst kaum fassen zu können.

Dabei hat man genau dort, wo am Montag die Überreste gefunden wurden, wieder und wieder gesucht - oder doch zumindest in unmittelbarer Nähe des Ortes: einem 50 Meter hohen Steilhang unterhalb des Hochschulgeländes und oberhalb eines Mehrfamilienhauses.

Auch dessen Bewohner haben nie etwas gemeldet: keine Beobachtungen, auch keinen Leichengeruch, der im Frühsommer 2007 irgendwann massiv wahrnehmbar gewesen sein müsste - zumindest in der Theorie. Da suchte die Polizei schon an vielen anderen Orten. Sogar in Baggerseen im nahen Luxemburg forschten Taucher nach der Leiche.

Tote lag unter 1,50 Meter hohen Brombeersträuchern

Damals hat man das Gelände mit dem Hubschrauber überflogen - nachts, damit die tagsüber aufgewärmten Felsen das Ergebnis der Wärmebildkameras nicht verfälschen. Doch die Tote lag unter 1,50 Meter hohen Brombeersträuchern - hineingerutscht nach dem Sturz von der Felskante. Auch Bergretter waren abgeseilt worden, drangen aber nie bis zum Fundort vor.

Kein Mensch und auch keiner der Suchhunde, die man von oben abgeseilt hatte, dringt hier ein. Auch eine Wärmebildkamera kann durch ein solch dichtes Blätterdach nicht hindurch blicken. Dabei war der Ort durchaus im Fokus der Ermittler. Immerhin liegt er nur rund einen Kilometer von der Stelle entfernt, wo man Gräff zuletzt lebend gesehen hatte.

Doch erst jetzt war die Zeit gekommen, in der man das gesamte Gestrüpp als Verkehrsgefährdung empfand. Städtische Arbeiter wurden beauftragt, das Steilhanggelände freizuschneiden. Als einer der Arbeiter am Montag eine Seilwinde an einem der Bäume anbringen wollte, stieß er mit dem Fuß gegen einen menschlichen Schädel. Er suchte weiter und fand weiße Turnschuhe. Die Kripo wurde verständigt.

"Man darf sich nichts vormachen"

Mittlerweile ist der Fund praktisch vollständig: Nahezu das ganze Skelett, die Kleidung, Schmuck, Armbanduhr, Handy, selbst den Studentenausweis der bislang Vermissten - alles haben die Ermittler aufgespürt. Aufschluss darüber, dass es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Tanja Gräff handelt, hat der "Zahnstatus" ergeben, der bereits kurz nach ihrem Verschwinden aufgenommen wurde. Derzeit wird zusätzlich ein DNA-Gutachten angefertigt.

Gleichzeitig beginnt jetzt die gerichtsmedizinische Untersuchung am Skelett. Sie könnte Aufschluss über die Todesursache bringen. Die Ermittlungen sind ein großes Stück weiter - und stehen doch wieder ganz am Anfang. "Man darf sich nichts vormachen", so Oberstaatsanwalt Fritzen. "Es wird noch lange dauern, bis der Mord aufgeklärt ist."

Die fieberhafte Suche der Ermittler im Fall Tanja Gräff 2007 bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst":

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