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Deutschland: Immer mehr Messerattacken – vor allem an Bahnhöfen


Bundespolizei veröffentlicht Zahlen
Immer mehr Messerattacken in Deutschland – vor allem an Bahnhöfen

Von afp
11.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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In Mannheim wurde Ende Juni dieses Jahres ein Polizist bei einem Messerangriff lebensgefährlich verletzt (Archivbild): Er starb Tage später in einem Krankenhaus. (Quelle: IMAGO/Udo Herrmann/imago)
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In Deutschland steigt die Zahl der Messerattacken. Vor allem Bahnhöfe werden immer öfter zum Tatort.

Nach Angaben der Bundespolizei ist es in Deutschland zu einem Anstieg von Messerattacken gekommen, insbesondere an Bahnhöfen. Laut "Bild am Sonntag" geht das aus der Zeitung vorliegenden Zahlen der Bundespolizei für den Zeitraum von Januar bis Ende Juni dieses Jahres hervor. Demnach verzeichnete die Behörde in den ersten sechs Monaten bereits 430 solcher Fälle. Zum Vergleich: im gesamten Jahr 2023 waren es insgesamt 777 Fälle.

Von den Tätern, die ermittelt werden konnten, hat die Hälfte keinen deutschen Pass. Das bestätigte die Bundespolizei. 129 Täter seien in der Statistik als "nichtdeutsch" geführt worden, 121 als "deutsch", hieß es. Die meisten nichtdeutschen Täter kamen aus Afghanistan, Algerien, Marokko, Syrien, Polen und der Türkei.

Für Bahnhöfe wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 467 Fälle von Messergewalt registriert.

Faeser nimmt die Kommunen in die Pflicht

Gegenüber der Zeitung kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine Verschärfung des Waffenrechts an. Im neuen Waffenrecht werde sie "den Umgang mit Messern im öffentlichen Raum weiter einschränken", erklärte die SPD-Politikerin. Ausnahmen sollen demnach lediglich für Haushaltsmesser "in geschlossenen Behältnissen nach dem Kauf" gelten.

In der Öffentlichkeit sollen Messer "nur noch bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern statt bisher zwölf Zentimetern" mit sich geführt werden dürfen, sagte Faeser. "Für gefährliche Springmesser wollen wir ein generelles Umgangsverbot schaffen." Entsprechende Waffenrechtsänderungen werde das Innenministerium "in Kürze" vorlegen.

Zuvor waren diesbezüglich von den Ländern Verschärfungen gefordert worden. Von den Kommunen forderte Faeser mehr "Waffen- und Messerverbotszonen". Messerverbote müssten "konsequent durchgesetzt werden, so wie es die Bundespolizei mit Kontrollen an Bahnhöfen macht", führte die Ministerin aus.

In Deutschland sind Erwerb und Besitz bestimmter Messer verboten

Nach einer Reihe von Messerattacken in den vergangenen Monaten gab es immer mehr Forderungen nach einer Änderung des Waffenrechts. Faeser hatte sich bereits im Frühjahr für ein generelles Waffenverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln ausgesprochen. Das solle insbesondere für Messer gelten.

In Deutschland sind Erwerb und Besitz bestimmter Messer, beispielsweise Butterfly-Messer, bereits verboten. Ein Verstoß kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden. Laut Innenministerium dürfen zudem Messer mit einhändig feststellbarer Klinge, sogenannte Einhandmesser, sowie feststehende Messer mit einer Klingenlänge von mehr als zwölf Zentimeter nicht außerhalb der eigenen Wohnung oder des eigenen Grundstücks mitgeführt werden. Verstöße können zu einer Geldstrafe führen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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