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Familienschlägerei nach Gerichtsverhandlung: Mehrere Verletzte in München


In München
Familienschlägerei im Gericht: Mehrere Verletzte

Von t-online, raf

23.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Außenansicht des Strafjustizzentrums in München: Hier eskalierte die Gewalt.Vergrößern des Bildes
Außenansicht des Strafjustizzentrums in München (Archivbild): Hier eskalierte die Gewalt. (Quelle: Lukas Barth/dpa)

Erst fiel ein Urteil, dann flogen die Fäuste: Zwei verfeindeten Familien genügte der Richterspruch offenbar nicht.

In der Münchner Strafjustizzentrum kam es am Dienstag zu tumultartigen Szenen, als zwei verfeindete Familien nach einer Gerichtsverhandlung im Gang aneinander gerieten. Es wurden Schläge ausgetauscht und ein Mann, der 65-jährige Longino A., wurde in die Ecke gedrängt und angegriffen.

Etwa zwei Dutzend Polizisten versuchten minutenlang, die gewalttätige Auseinandersetzung zu beenden. Nach dem Vorfall wurde der Gang gesperrt und Einsatzhundertschaften sowie mehrere Polizeiautos vor Ort positioniert. Die Maßnahmen wurden ergriffen, nachdem eine der beteiligten Familien angeben hätte, "Verstärkung" ins Gericht bestellt zu haben.

"Jetzt mach ich dich tot"

Ursprung des Konflikts waren drei Männer, darunter Longino A., die wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt waren. Sie hatten dem ehemaligen Partner von Longino A.'s Tochter aufgelauert, ihn aus seinem Auto gezogen und auf ihn eingeschlagen. Das Opfer wollte seine Kinder abholen. Laut Anklage bedrohte Longino A. den Mann mit den Worten "Ich bring' dich um. Jetzt mach' ich dich tot. Jetzt stirbst du", während er einen klingen ähnlichen Gegenstand gegen dessen Hals und Gesicht richtete.

Die Richter entschieden, dass zwei der Angeklagten insgesamt 3.000 Euro als Täter-Opfer-Ausgleich zahlen sollten. Longino A. wurde zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt.

Baldiges Wiedersehen vor Gericht

Nach dem Urteil kam es im Gerichtsgang zur Konfrontation zwischen den beiden Familien, in deren Verlauf die Angehörigen des Opfers Longino A. angriffen. Die Situation eskalierte so stark, dass eine Sitzung im Nachbarsaal unterbrochen wurde, da alle Justizbeamten damit beschäftigt waren, die Situation zu kontrollieren.

Trotz der Bemühungen der Polizei erreichten weitere Mitglieder der beteiligten Familie das Gebäude und sorgten für erneute Ausschreitungen. Zwölf Polizeistreifen wurden eingesetzt, um die Sicherheit vor Ort zu gewährleisten.

Laut Polizeisprecher Michael Marienwald wurde Longino A. in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand ist aktuell noch unklar. Außerdem wurde ein zweiter Mann verletzt. Vier Männer wurden festgenommen. Es wird davon ausgegangen, dass die verfeindeten Familien sich in absehbarer Zeit erneut vor Gericht treffen werden.

Verwendete Quellen
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