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USA: Gericht erlaubt erstmals Hinrichtung mit Stickstoff


Wird sonst nur bei Tieren angewandt
Supreme Court erlaubt Stickstoff-Hinrichtung

Von dpa
Aktualisiert am 24.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Hinrichtungsliege in einem Gefängnis in den USA (Symbolbild): Beim letzten Hinrichtungsversuch war der Gefangene stundenlang festgeschnallt, ohne dass das Urteil vollstreckt werden konnte.Vergrößern des Bildes
Hinrichtungsliege in einem Gefängnis in den USA (Symbolbild): Beim letzten Hinrichtungsversuch war der Gefangene stundenlang festgeschnallt, ohne dass das Urteil vollstreckt werden konnte. (Quelle: imago stock&people)

Ein Gefangener in den USA soll durch eine Methode hingerichtet werden, vor der Menschenrechtsexperten warnen. Der Supreme Court hat eine Klage des Mannes zurückgewiesen.

Der Oberste Gerichtshof hat in den USA den Weg für eine Hinrichtung unter Verwendung von Stickstoff freigemacht. Der Supreme Court wies die Klage eines Gefangenen im Bundesstaat Alabama am Mittwoch zurück, berichten unter anderem die Sender BBC und NBC. Damit ist es möglich, dass in den USA erstmals ein Todesurteil mit Stickstoff vollstreckt werden kann.

Die Anwälte des Mannes hatten zuvor argumentiert, dass zu viele Fragen offen seien, um den Verurteilten zum jetzigen Zeitpunkt zu exekutieren. Die konkreten Gründe für die Ablehnung seien bisher jedoch nicht bekannt, berichtet NBC.

Auf diese Weise noch nie eine Hinrichtung in den USA

Kenneth Eugene Smith, der wegen eines Auftragsmordes 1988 zum Tode verurteilt wurde, soll am 25. Januar sterben, unter Anwendung sogenannter Stickstoffhypoxie. Bei dieser Art der Hinrichtung bekommt eine Person über eine Gesichtsmaske Stickstoff zugeführt – die Folge ist der Tod durch Sauerstoffmangel. Auf diese Weise wurde in den USA zuvor noch kein Todesurteil vollstreckt. Dem UN-Menschenrechtsbüro ist nach Angaben einer Sprecherin auch sonst kein solcher Fall bekannt. Angewendet werde die Methode bei Tieren.

Verurteilter lag stundenlang auf Exekutionstisch

Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen und von Amnesty International warnen vor einem möglicherweise grausamen Tod, der sogar Folter ähneln könne. Dafür, dass die Inhalation von reinem Stickstoff keine schwerwiegenden Leiden verursache, gebe es demnach keine wissenschaftlichen Beweise.

Zentraler Teil der Argumentation der Anwälte war die Tatsache, dass Smith bereits 2022 mit einer Giftspritze hingerichtet werden sollte. Dem Gefängnispersonal gelang es aber nicht, die dafür nötige Kanüle in seinen Arm zu legen. Der 58-Jährige wurde nach mehreren Stunden, in denen er angeschnallt auf einem Exekutionstisch lag, wieder in seine Zelle gebracht. Im selben Jahr waren bereits zwei weitere Hinrichtungen mit der Giftspritze in Alabama gescheitert. Lesen Sie hier mehr zu dem Fall.

Verwendete Quellen
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