Dämme brechen, über 300 Tote Schlimmste Flut seit 100 Jahren trifft Süden Indiens
In Südindien fällt der Monsunregen in diesem Jahr außergewöhnlich heftig aus. Die Folgen im Bundesstaat Kerala sind verheerend. Retter kämpfen verzweifelt gegen die Wassermassen.
Der südindische Bundesstaat Kerala ist nach Regierungsangaben von der verheerendsten Flut der letzten 100 Jahre getroffen worden. "80 Dämme sind gebrochen, 324 Menschen gestorben", twitterte Regierungschef Pinarayi Vijayan. Die Lage solle als nationale Katastrophe eingestuft werden, forderte er. Regierungschef Narendra Modi ordnete am Samstag Luftbildaufnahmen an und versprach, Nothilfe nach Kerala zu schicken.
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In vielen Städten und Dörfern stieg das Wasser so hoch, dass zweigeschossige Gebäude überflutet wurden. Mehr als 223.000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, sie seien in den mehr als 1500 Rettungscamps untergekommen, erklärte die Regierung. Allein am Freitag wurden 82.000 Menschen in Sicherheit gebracht. 30 Militärhubschrauber und rund 400 Boote waren an den Rettungsarbeiten beteiligt.
Regierung verspricht Soforthilfen
Regierungschef Narendra Modi versprach Nothilfe in Höhe von fünf Milliarden Rupien (rund 60 Millionen Euro). Die Regierung des Bundesstaats verlangt jedoch 20 Milliarden Rupien. Die Schäden hätten Schätzungen zufolge bereits eine Höhe von 195 Milliarden Rupien (2,4 Milliarden Euro) erreicht.
Die Menschen in dem auch bei Touristen beliebten Kerala kämpfen seit dem 8. August mit außerordentlich heftigen Monsunregenfällen. Die meisten Opfer seien ertrunken oder bei Erdrutschen umgekommen, hieß es. Zahlreiche Rettungskräfte seien im Einsatz, um Eingeschlossene in Sicherheit zu bringen. Zuletzt hatten Behörden 164 Todesopfer gemeldet.
Laut Vorhersage sollen die Regenfälle in den kommenden Tagen abnehmen, wie die Zeitung "The Times of India" berichtete. Die Monsun-Saison dauert in Indien von Juni bis September. Die Regenfälle sind unerlässlich für die Landwirtschaft der Region, können aber enorme Zerstörungen anrichten.
- dpa