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Habeck im Katastrophengebiet: "Das hat mich aus den Gummistiefeln gehauen"


Besuch bei Hochwasseropfern
Mann bricht in Tränen aus – Habeck reagiert sofort


03.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Robert Habeck besucht das Hochwassergebiet. (Quelle: reuters)

Markus Söder (CSU) und Robert Habeck (Grüne) besuchen Katastrophengebiete in Bayern. Dabei hören sie ein menschliches Drama – und reagieren ziemlich unterschiedlich.

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat bei einem Besuch im Hochwassergebiet in Oberbayern den Rettungskräften für ihre Arbeit gedankt. Er machte sich bei seinem Besuch gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann (beide CSU) ein Bild von der Lage. Dabei sprachen die Politiker unter anderem in Babenhausen im Unterallgäu auch mit dem 72-jährigen Rino Bernardi.

Der Mann berichtete davon, wie das Wasser seine Existenz bedrohe. Erst vor zwei Wochen habe er seine Eisdiele renoviert, so Bernardi. Nun hätten die Fluten alles zunichtegemacht. Dann bricht der Unternehmer in Tränen aus. Habeck legt ihm den Arm um die Schulter, tröstet ihn, wie in einem Beitrag von RTL zu sehen ist.

Söder fragt hingegen: "Sind Sie versichert?". Bernardi bejaht das. Der 72-Jährige entschuldigt sich für seine Emotionen. Habeck klopft dem Mann auf die Schulter, drückt ihn an sich. Dann fängt Bernardi sich wieder und sagt: "Wir sind geboren zum Arbeiten, hat meine Mutter gesagt".

Daraufhin geht auch CSU-Chef Söder auf den Eisdielenbesitzer zu und nimmt ihn in den Arm. Söder versichert: "Sie werden das schaffen. Wir lassen hier keinen allein."

Habeck stockt der Atem, als er vom Feuerwehrmann erzählt

Der grüne Spitzenpolitiker Habeck zeigte sich besonders betroffenen vom Tod eines Feuerwehrmannes. Die Nachricht habe ihn "aus den Gummistiefeln" gehauen, sagte der Bundeswirtschaftsminister. "Erst einmal sind es schlimme Bilder – und schlimme Nachrichten", sagte er im vom Hochwasser besonders betroffenen Landkreis Reichertshofen in Oberbayern.

"Vor allem der Tod dieses ertrunkenen Feuerwehrmannes, der helfen wollte, der Leben retten wollte, und der jetzt selbst sein Leben verloren hat, ...". Dann macht der Wirtschaftsminister eine Pause. Die Nachricht geht ihm offenbar nah. "Das ist verstörend", sagt er, "das muss man einfach so sagen."

"Es ist furchtbar", sagte Habeck auf Anfrage von t-online. "In Gedanken bin ich bei seinen Angehörigen, Freunden und Kollegen, ihnen viel Kraft."

Söder fordert Solidarität des Bundes

Mit Blick auf die zahlreichen Helfer, die derzeit in den Hochwassergebieten im ganzen Land gegen die Fluten kämpfen, sprach der 54 Jahre alte Politiker von einem hohen Einsatzrisiko. Der Verlust eines Lebens zeige einmal mehr, "was Sie riskieren, was die Freiwilligen, aber auch die Berufsfeuerwehren, die Einsatzkräfte, der THW, alle freiwilligen Helfer, bereit sind, aufs Spiel zu setzen".

Es müsse nun alles dem Ziel untergeordnet werden, dass die Menschen, die sich in Gefahr befänden, geborgen würden. "Wenn es weitere Hilfsgesuche gibt, dann werden die sicher erfüllt werden", sagte Habeck.

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CSU-Chef Söder forderte bei dem Besuch finanzielle Solidarität des Bundes mit den betroffenen Regionen. "Wir hoffen, dass der Bund uns ähnlich wie andere Regionen in Deutschland mit unterstützt", sagte Söder am Sonntag im vom Hochwasser stark betroffenen Reichertshofen in Bayern. "Davon gehen wir aus, dass diese Solidarität stattfindet", sagte Söder, "finanziell und personell".

Habeck: "Man sieht, dass es ein ernstes Szenario ist"

Laut Söder sind seit Beginn der Hochwasserkatastrophe allein in Bayern fast 40.000 Kräfte von Feuerwehren, Polizei, Deutschem Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk und der Bundeswehr im Einsatz. Nun sei aber wichtig, dass die Einsatzkräfte zeitnah abgelöst werden könnten. Je länger diese im Einsatz seien, desto eher passierten Fehler, sagte Söder.

Habeck mahnte zugleich mehr Anstrengungen für den Klimaschutz an, wenn die Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland überwunden sei. "Die Eindämmung der CO₂-Emissionen, sodass wir genug Zeit haben, uns anpassen zu können, sollte nicht verlächerlicht oder weggedrückt werden, sondern ist oberste Priorität", sagte Habeck. Die Häufigkeit der Naturkatastrophen sei "klarer Indikator dafür, dass sich Natur und Klima ändern". Jahrhunderthochwasser treten inzwischen "alle paar Jahre auf", sagte er.

"Man sieht, dass es ein ernstes Szenario ist und dass diese Naturkatastrophen eben auch Leben kosten können, und jetzt ist eben ein Leben verloren gegangen. Hoffentlich bleibt es bei diesem einen Leben", so Habeck.

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