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Erdbeben in der Türkei und Syrien: Frau wohl neun Tage nach Katastrophe lebend geborgen


Newsblog zu den Erdbeben
Türkischer Katastrophenschutz warnt vor "intensiven Nachbeben"

Von dpa, t-online, afp, reuters, fho, lw, cli, KS, cha

Aktualisiert am 17.02.2023Lesedauer: 60 Min.
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Nach Erdbeben: Der deutsche Helfer ist seit einer Woche in der Türkei – und zeigt seine dramatischen Erlebnisse im Video. (Quelle: t-online)

Nach den Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion steigen die Todeszahlen weiter. Die Behörden warnen vor Nachbeben. Alle Infos im Newsblog.

Dieser Newsblog zu den Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet wurde beendet. Die neusten Nachrichten lesen Sie unter t-online.de/panorama.

Innenministerin Faeser weist Kritik zurück

21.52 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat Kritik an zu hohen Hürden bei der Visa-Vergabe an Erdbeben-Opfer aus der Türkei und Syrien zurückgewiesen. "Mehr können wir an dieser Stelle an Erleichterung kaum machen", sagte sie am Mittwoch der "hessenschau extra" im Hessischen Rundfunk. Man werde aber gegebenenfalls nachbessern, etwa beim Personal der Ausländerämter.

Kritik war laut geworden, weil trotz des Versprechens einer unbürokratischen Hilfe für Drei-Monats-Visa zur Aufnahme bei Verwandten in Deutschland zum Beispiel ein gültiger Pass und ein biometrisches Foto benötigt werde. Dies sei angesichts der Zerstörung in den betroffenen Gebieten oft nicht zu beschaffen.

Faeser verwies auf Vereinbarungen mit den türkischen Behörden für Fälle, in denen Pässe unter den Trümmern verschüttet sind. Deutschland habe außerdem zwei Visa-Stellen in der Region eingerichtet. An ordentlichen Visa-Verfahren gehe aber kein Weg vorbei. "Wir sind darauf angewiesenen, trotz schneller Hilfe darauf zu achten, wer zu uns kommt", sagte die Ministerin.

Türkischer Katastrophenschutz warnt vor intensiven Nachbeben

17.45 Uhr: Auch eineinhalb Wochen nach der Erdbebenkatastrophe mit Zehntausenden Toten erschüttern viele weitere Erdstöße die türkisch-syrische Grenzregion. Nach Angaben des türkischen Katastrophenschutzes vom Mittwoch wurden schon mehr als 3.800 Nachbeben registriert – 38 mit einer Stärke über 5. Die Behörde warnte vor weiteren "intensiven Nachbeben".

Der Bedarf an Hilfsgütern in Syrien ist derweil riesig. "Trotz der Ankunft von 90 Hilfs-Transportern sinkt die Menge der humanitären Mittel in Lagerhäusern in Syrien auf ein kritisch niedriges Niveau", schrieb Samantha Power, Chefin der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe (USAID), bei Twitter.

Seit den ersten Beben am Montag vor einer Woche brachten 95 Lastwagen Hilfsgüter in den Nordwesten Syriens, der von Rebellen kontrolliert wird. Zudem wurden UN-Güter verteilt, die schon vor der Katastrophe im Land gelagert waren, darunter etwa 2000 Zelte und Decken. Im Land gibt es demnach Tabletten zur Wasseraufbereitung für bis zu 500.000 Menschen.

Türkische Regierung will Wiederaufbau vorantreiben

13.58 Uhr: Nach dem schweren Erdbeben mit Zehntausenden Toten hat die türkische Regierung am Mittwoch das Augenmerk auf den Wiederaufbau gelenkt. "Wir werden schnell alles abreißen, was abgerissen werden muss, und sichere Häuser bauen", erklärte Umwelt- und Städtebauminister Murat Kurum auf Twitter.

Bei einer Pressekonferenz in Malatya, rund 160 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt, forderte Tourismusminister Nuri Ersoy die Menschen auf, in ihre Häuser zurückzukehren, sofern diese von den Regierungsbehörden als sicher eingestuft wurden. "Damit wir damit beginnen können, zur Normalität zurückzukehren." Drei Monate vor geplanten Wahlen in der Türkei war die Regierung wegen ihres Krisenmanagements in die Kritik geraten.

Die Schäden nach dem Beben am Montag vergangener Woche sind enorm. So sind in der südtürkischen Provinz Hatay die Hälfte aller Gebäude eingestürzt, schwer beschädigt oder müssen schnell abgerissen werden, wie Innenminister Süleyman Soylu sagte. Bei dem Beben starben allein in der Türkei nach jüngsten Zahlen 35.400 Menschen. In Syrien wurden laut Staatsmedien und UN-Angaben bisher mehr als 5.800 Todesopfer gezählt.

Niederländisches Team: Vier Menschen aus Erdbeben-Trümmern gerettet

13.50 Uhr: Ein niederländisches Rettungsteam hat nach eigenen Angaben vier Menschen lebend aus den Trümmern in der türkischen Stadt Antakya in der Provinz Hatay geborgen. Es gehe um drei Männer und ein Kind, teilte das Rettungshunde-Team RHWW am Mittwoch mit. Alle vier hätten seit der Erdbebenkatastrophe vor neun Tagen unter den Trümmern gelegen.

In der Nacht seien ein Vater und sein Sohn gefunden worden, teilte das Team mit. Die beiden anderen Männer seien am Dienstagabend geborgen worden, nachdem die Hunde die Spuren gewittert hatten.

Erdbebenhilfe für Syrien auf "kritisch niedrigem Niveau"

13.32 Uhr: Die Hilfe kommt an, aber es reich längst nicht aus: Neun Tage nach den verheerenden Beben ist der Bedarf nach Hilfsgütern in Syrien riesig. "Trotz der Ankunft von 90 Hilfs-Transportern sinkt die Menge der humanitären Mittel in Lagerhäusern in Syrien auf ein kritisch niedriges Niveau", schrieb Samantha Power, Chefin der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe (USAID), am Mittwoch bei Twitter. 350.000 Menschen seien allein in Syrien nach jüngsten Schätzungen vertrieben worden – in einem Land mit ohnehin rund 6,5 Millionen Vertriebenen landesweit.

Hilfe trotz belasteter Beziehungen: Türkei dankt Armenien

11.08 Uhr: Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat Armenien für die Unterstützung nach dem schweren Erdbeben in der Südosttürkei gedankt. "Armenien hat uns in dieser schweren Zeit die Hand der Freundschaft gereicht", sagte Cavusoglu am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem armenischen Kollegen Ararat Mirsojan in Ankara. Die Solidarität Armeniens sei von großer Bedeutung für die Türkei.

Das Verhältnis zwischen den Nachbarstaaten ist schwer belastet. Infolge der Erdbebenkatastrophe hatte die Türkei in der vergangenen Woche erstmals seit 30 Jahren einen Grenzübergang zu Armenien geöffnet – um Hilfstransporte zu ermöglichen. Zudem halfen armenische Rettungskräfte bei der Suche nach Verschütteten. Cavusoglu sagte, die armenischen Einsatzkräfte hätten ein kleines Mädchen und eine Frau aus den Trümmern gerettet. Er bedankte sich dafür.

Bericht: Frau neun Tage nach Beben lebend geborgen

10.54 Uhr: Neun Tage nach der Erdbebenkatastrophe in der Südosttürkei gibt es Medienberichte über die Bergung einer lebenden Frau. Die 45-Jährige sei am Mittwochmorgen in der Provinz Kahramanmaraş gerettet worden, berichtete der staatliche Sender TRT. Sie war demnach 222 Stunden lang verschüttet gewesen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
  • Eigene Recherche
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