Wegen Kindesmissbrauchs Ehemaliger Papst-Vertrauter Pell verhaftet
Er gehörte einst zu den engsten Beratern des Papstes. Der ehemalige Finanzchef des Vatikans, George Pell, ist nun verhaftet worden. Wegen Kindesmissbrauchs drohen ihm bis zu 50 Jahre Gefängnis.
Der australische Kurienkardinal und frühere Papst-Vertraute George Pell ist nach seiner Verurteilung wegen Kindesmissbrauchs verhaftet worden. Das ordnete ein Gericht in Melbourne am Mittwoch an. Zuvor hatten die Anwälte des 77-Jährigen einen Antrag zurückgezogen, dass der Geistliche gegen Kaution auf freiem Fuß bleiben darf.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft drohen dem früheren Finanzchef des Vatikan und Vertrauten von Papst Franziskus bis zu 50 Jahre Haft. Das Strafmaß soll am 13. März verkündet werden.
Pell war von einem Gericht in Melbourne in erster Instanz für schuldig befunden worden, sich in den 1990er Jahren als Erzbischof an zwei 13-jährigen Jungen vergangen zu haben. Der Schuldspruch wurde wegen eines anderen laufenden Verfahrens monatelang unter Verschluss gehalten und erst am Dienstag bekannt.
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Der Kardinal bestreitet alle Vorwürfe. Als Finanzchef war der Australier praktisch die Nummer drei des Vatikans. Pell gehörte auch zu den engsten Beratern des Papstes.
- Nachrichtenagenturen dpa und afp