Mehr als 100.000 Neuinfektionen Corona-Zahlen in Deutschland steigen sprunghaft an
So viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat das Robert Koch-Institut innerhalb eines Tages zuletzt im April gezählt. Die tatsächliche Zahl dürfte nach Ansicht von Experten noch viel höher liegen.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 447,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von fünf Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 331,8 gelegen (Vorwoche: 199,9; Vormonat: 477,0).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil längst nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Und nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
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Pfingsteffekt verzerrt Zahlen
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 105.840 Corona-Neuinfektionen und 107 Todesfälle innerhalb eines Tages. Ein Vergleich mit den Werten der Vorwoche ist wegen sehr eingeschränkter Meldungen am Pfingstmontag (6.6.) nicht sinnvoll. Dieser Effekt erklärt auch den sprunghaften Anstieg der Inzidenz. Trotzdem ist die starke Veränderung bemerkenswert: Mehr als 100.000 positive Tests wurden dem RKI zuletzt am 27. April gemeldet.
Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.915.085 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
- Nachrichtenagentur dpa