Suche unterbrochen Flugzeug in Nepal vermisst – zwei Deutsche an Bord
Eigentlich dauert der Flug nur etwa 20 Minuten, doch eine Maschine in Nepal kam bislang nicht ans Ziel. 22 Menschen sind an Bord des Flugzeugs. Die Suche wurde nun vorerst eingestellt.
Die Suche nach dem in Nepal vermissten Passagierflugzeug mit 22 Menschen an Bord ist nach Militärangaben für die Nacht unterbrochen worden. Grund seien schlechtes Wetter und die Dunkelheit, teilte der Militärsprecher Narayan Silwal am Sonntag auf Twitter mit. "Die Suche wird morgen früh sowohl aus der Luft als auch vom Boden aus wieder aufgenommen", kündigte er an.
Die Flugsicherung hatte den Kontakt zu der Maschine am Sonntagmorgen gegen 10 Uhr verloren, wie Polizeisprecher Bishnu Kumar KC der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Flieger der nepalesischen Fluggesellschaft Tara Air sei mit 19 Passagieren und drei Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von Pokhara – einem beliebten Touristenziel rund 200 Kilometer westlich von Kathmandu – nach Jomsom gewesen.
Jomsom ist ein bei Bergsteigern beliebtes Reiseziel im Himalaya-Gebirge. Der Ort ist mit dem Flugzeug nur etwa 20 Minuten von Pokhara entfernt.
Nepalesischen Angaben zufolge könnten auch Deutsche an Bord der Maschine gewesen sein. "In dem Flugzeug befinden sich vier Inder, zwei Deutsche und 16 nepalesische Staatsangehörige", sagte Polizeisprecher KC der dpa. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, die deutsche Botschaft in Kathmandu bemühe sich mit Hochdruck um Aufklärung und stehe dazu mit den nepalesischen Behörden in Kontakt.
Schlechte Sicht erschwert Suche
"Wir versuchen, das mögliche Gebiet, in dem das Flugzeug sein könnte, zu orten", sagte ein Tara-Air-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am Nachmittag. Ein Sprecher des nepalesischen Innenministeriums teilte mit, für die Suche nach dem Flugzeug seien zwei Hubschrauber losgeschickt worden. In dem Gebiet herrsche allerdings sehr schlechte Sicht.
Die Luftfahrt in Nepal boomt seit Jahren, die Sicherheitsstandards sind angesichts unzureichender Ausbildung des Personals und mangelhafter Wartung der Maschinen allerdings niedrig. Die Europäische Union hat daher alle nepalesischen Fluggesellschaften aus ihrem Luftraum verbannt.
Unglück 2018: 51 Tote
Hinzu kommt, dass sich in dem Himalaya-Staat einige der abgelegensten und schwierigsten Landebahnen befinden. Außerdem kann das Wetter in Nepals Bergen schnell umschlagen und gefährliche Flugbedingungen schaffen. Im März 2018 war eine Maschine der bangladeschischen Fluggesellschaft US-Bangla in der Nähe des internationalen Flughafens der Hauptstadt Kathmandu abgestürzt. Dabei kamen 51 Menschen ums Leben.
Diesen Monat wurde in Bhairahawa der zweite internationale Flughafen des Landes eröffnet. Der umgerechnet 70 Millionen Euro teure Bau soll den Airport in Kathmandu entlasten und buddhistischen Pilgern den Weg in Buddhas Geburtsort Lumbini erleichtern, der sich unweit des neuen Flughafens befindet.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP