"Dramatische Bilanz" Zug in Frankreich erfasst mehrere Migranten – ein Toter
Im nordfranzösischen Calais hat ein Zug mehrere Flüchtlinge zum Teil tödlich verletzt. Aus dem Ort wollen weiterhin viele von ihnen nach Großbritannien – und müssen oft aus Seenot gerettet werden.
Ein Regionalzug hat im nordfranzösischen Calais eine Gruppe von Migranten erfasst, eine Person getötet und drei weitere verletzt. Insgesamt hätten sich am Donnerstagabend rund 50 Migranten auf den Gleisen aufgehalten, berichtete der Sender France bleu. An einem Strand südlich von Calais wurden France bleu zufolge zuvor am Donnerstag außerdem ein toter und zwei unterkühlte Flüchtlinge neben einem kleinen Boot gefunden.
Mehr als 400 Menschen wurden laut den französischen Behörden im Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien seit Dienstagabend aus Seenot gerettet. Eine Person sei an Land für tot erklärt worden.
Der regionale Transportbeigeordnete Franck Dhersin sprach auf Twitter von einer "dramatischen Bilanz" bei der Kollision des Regionalzugs aus Dunkerque mit der Gruppe. Wie der Sender berichtete, wurde der unter Schock stehende Lokführer von der Feuerwehr betreut. Der Bahnbetreiber SNCF informierte am Donnerstagabend über einen Personenunfall, aufgrund dessen der Verkehr in beide Richtungen unterbrochen sei. Erst am Freitagmorgen könne er wieder aufgenommen werden.
16.000 Migranten im Ärmelkanal gerettet
Hunderte Migranten halten sich in der Hafenstadt auf, um von dort über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. Seit Beginn des Jahres wurden allein bis Ende August bereits knapp 16.000 Migranten aus dem Kanal gerettet – deutlich mehr als in vergangenen Jahren. Einer ähnlich großen Zahl gelang die Überfahrt nach Großbritannien.
- Nachrichtenagentur dpa