Kampf gegen Corona EU-Behörde gibt Biontech-Impfstoff für Kinder ab 12 Jahren frei
Die Ema hat entschieden: Künftig dürfen in der EU auch Kinder mit Biontech gegen das Coronavirus geimpft werden. In Deutschland soll das bereits ab dem 7. Juni geschehen – auch wenn das nationale Experten-Gremium weiter zögert.
Die EU-Arzneimittelbehörde Ema hat eine Zulassung für den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren auf den Weg gebracht. Das verkündete die Behörde nach einer außerordentlichen Sitzung des zuständigen Experten-Ausschusses am Freitagmittag. Bisher war das Präparat in der EU nur für Menschen ab 16 Jahren zugelassen. In den USA und Kanada dürfen bereits Kinder damit geimpft werden.
"Wir haben Daten, die zeigen, dass die Anwendung bei Kindern sicher ist", sagte der Ema-Direktor für Impfstrategien, Marco Cavalleri. Der Ausschuss hatte über den Antrag des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer beraten. Diese hatten Studien vorgelegt, die nach Angaben der Ema die sehr gute Wirksamkeit und gute Verträglichkeit bei 12- bis 15-Jährige belegen. Die EU-Kommission muss der Erweiterung der Zulassung noch zustimmen. Das aber gilt als Formsache.
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Stiko gibt noch keine Empfehlung ab
Der deutsche Hersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten die Erweiterung der Zulassung des Impfstoffes auch für 12- bis 15-Jährige beantragt. Sie legten Studien über eine sehr gute Wirksamkeit und Verträglichkeit vor. Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland hat allerdings angedeutet, dass sie auch im Fall einer Ema-Zulassung womöglich keine allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder geben will, sondern nur für vorerkrankte Kinder. Was Politiker und Ärzte dazu sagen, lesen Sie hier.
Für die Impfung von Kindern und Jugendlichen will die Bundesregierung knapp 6,4 Millionen Dosen bis August bereitstellen. Die erforderlichen Dosen für Juni, Juli und August sollen den Ländern "schrittweise aus den Gesamtliefermengen" für diese Monate zur Verfügung gestellt werden, heißt es in dem Dokument des Gesundheitsministeriums. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stellte klar, dass es keine zusätzlichen Dosen geben werde. Es werde beim Impfstoff "keinen Überfluss" geben.
- Nachrichtenagentur dpa und Reuters