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Virologin Eckerle rechnet mit Politikern ab: "Eindämmung war nie Ziel"


Virologin rechnet mit Politikern ab
"Eindämmung der Pandemie war nie das Ziel"

Von t-online, wan

Aktualisiert am 03.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Die deutsche Virologin Isabella Eckerle bei einer Pressekonferenz in Bern (Archivbild). Sie hat auf Twitter ihren Frust über die Versäumnisse der Politik abgelassen.Vergrößern des Bildes
Die deutsche Virologin Isabella Eckerle bei einer Pressekonferenz in Bern (Archivbild). Sie hat auf Twitter ihren Frust über die Versäumnisse der Politik abgelassen. (Quelle: Arnd Wiegmann/reuters)

Harsche Kritik an Politikern kommt von einer profilierten Virologin: Die Forscherin Isabella Eckerle fragt sich, welche Motive einige Mandatsträger haben. Ihr scheine es, dass manche nur die Verantwortung vermeiden wollten.

Nachdem die Virologin Melanie Brinkmann gerade bei “Markus Lanz” zwei Politiker abgewatscht hatte, kritisiert jetzt auch die bekannte Virologin Isabella Eckerle die Maßnahmen der politisch Verantwortlichen. Die derzeit in der Schweiz forschende Wissenschaftlerin schrieb auf Twitter: “Ich habe immer mehr das Gefühl, dass die Eindämmung der Pandemie oder auch nur die objektive Auseinandersetzung mit Daten bei einigen Politikern nie das Ziel war, nur die Frage, wie man das jetzt irgendwie laufen lassen kann, ohne hinterher verantwortlich gemacht zu werden.”

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Sie machte deutlich, dass dies ihr privater Eindruck sei: “Das sage ich jetzt nicht als Wissenschaftlerin, sondern das ist meine private subjektive Meinung. Aber anders kann man sich aktuell vollkommen irrationale Entscheidungen nicht erklären.” Eckerle richtet ihre Worte sowohl an schweizer als auch an deutsche Politiker. Auf Twitter erntete sie große Zustimmung und 1.000 Likes innerhalb kurzer Zeit.

Eckerle sagte außerdem, dass Ende Dezember und Anfang Januar klar gewesen sei, was für ein Problem mit der Variante B.1.1.7. auf uns zukomme. "Die Zeit, sich da rechtzeitig vor der 3. Welle zu schützen, wurde dann verbummelt. Jetzt klopft die Realität an", schrieb sie auf ihrer Twitter-Seite.

Forschung an Covid und Auswirkungen für Kinder

Die deutsche Wissenschaftlerin leitet die Abteilung Infektionskrankheiten an den Universitätskliniken in Genf und erforscht dort unter anderen die Rolle der Kinder in der Corona-Pandemie. Im Tagesspiegel hatte sie sich vor kurzen für Schulschließungen eingesetzt. “Ich halte es für wahrscheinlich, dass Schulschließungen wieder notwendig werden, wenn die dritte Welle in den nächsten Wochen an Fahrt aufnimmt.”

Bereits im Januar war ihr Schweizer Kollege Christian Althaus aus der Taskforce der eidgenössischen Regierung frustriert ausgetreten. “Mit ein Grund warum ich diese Woche aus der wissenschaftlichen Taskforce ausgetreten bin. Die Politik muss endlich lernen der Wissenschaft auf Augenhöhe zu begegnen”, schrieb er damals auf Twitter.

Am vergangenen Donnerstag war die Virologin Melanie Brinkmann in der Sendung "Markus Lanz" die Politiker Michael Kretscherm und Wolfgang Kubicki angegangen. Sie warf den Verantwortlichen in Bund und Ländern nach über einem Jahr Corona-Pandemie völlige Planlosigkeit vor. "Wir haben noch nie ein einheitliches Ziel formuliert. Was ist das Ziel? Die Intensivstationen nicht zu überlasten? Das ist ein ziemliches bescheuertes und absolutes falsches Ziel", kritisierte die Leiterin des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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