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Mecklenburg-Vorpommern: Landkreis soll Corona-Inzidenzwerte manipuliert haben


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In Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis soll Inzidenzwerte manipuliert haben


02.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Bekleidungsgeschäft in Greifswald möchte mit einer Protestaktion auf die heikle wirtschaftliche Lage durch die Corona-Maßnahmen aufmerksam machen: Dem Landkreis wird vorgeworfen, die gemeldeten Sieben-Tage-Inzidenzen manipuliert zu haben.Vergrößern des Bildes
Ein Bekleidungsgeschäft in Greifswald möchte mit einer Protestaktion auf die heikle wirtschaftliche Lage durch die Corona-Maßnahmen aufmerksam machen: Dem Landkreis wird vorgeworfen, die gemeldeten Sieben-Tage-Inzidenzen manipuliert zu haben. (Quelle: imago-images-bilder)
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Der Landkreis Vorpommern-Greifswald steht unter Verdacht, die Inzidenz-Werte verzögert zu melden, um Schulen und Kitas länger offen zu halten. Besonders CDU-Landeschef Michael Sack gerät unter Druck.

Die Kreisverwaltung im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern ist mit dem Vorwurf konfrontiert, die Sieben-Tage-Inzidenz-Werte manipuliert zu haben. Das berichtet die "Ostsee-Zeitung" (OZ). Demnach soll der dortige Kreisverband der Grünen die Verwaltung beschuldigen, die Corona-Neuinfektionen systematisch zu spät zu melden, um damit Schulen und Kitas öffnen sowie im Einzelhandel Maßnahmen lockern zu können.

Sieben-Tage-Inzidenz müsste über 200 sein

Laut Analysen von Wissenschaftlern soll die Sieben-Tage-Inzidenz in dem Landkreis schon bei über 200 liegen, dementsprechend würde Vorpommern-Greifswald als Hochrisikogebiet gelten, schreibt die "OZ". Schulschließungen wäre nötig.

Allerdings sei am 25. März durch den Landkreis eine Inzidenz von 118,0 an das Landesamt für Gesundheit und Soziales im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gemeldet worden, berichtet Hannes Damm, Kreisvorsitzender der Grünen, im Gespräch mit der "OZ". Der tatsächliche Wert habe bei über 201 gelegen – einschließlich der beim Robert Koch-Institut (RKI) verzögert nachgemeldeten Fälle.

CDU-Landeschef gerät unter Druck

Ein Team aus Wissenschaftlern, zu dem auch der Physiker und Grünen-Politiker Damm gehöre, stelle bereits seit Mitte Februar immer größere Abweichungen zwischen der tatsächlichen Inzidenz und der Zahl der gemeldeten Fälle fest. Mittlerweile betrage die Abweichung 170 Prozent, so Damm.

Das hätte nicht nur Folgen für den Landkreis: Auch das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern lege damit bei einer Inzidenz von über 100, sagen die Grünen. Laut "OZ" wies der Landkreis die Vorwürfe zurück, habe die Abweichungen aber auch bemerkt.

Die Kreistagsfraktion der Grünen fordert nun eine Untersuchung und Strafen für die Verantwortlichen. Im Fokus dabei steht auch der CDU-Chef in Mecklenburg-Vorpommern, Michael Sack. Sack ist Landrat in Vorpommern-Greifswald und gerät durch die Vorwürfe zunehmend unter Druck.

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