Mordermittlungen Drei Menschen in Nordirland tot aufgefunden
Belfast (dpa) - Mitten in der Sicherheitsdebatte in Großbritannien hat der gewaltsame Tod von zwei Frauen in Nordirland neue Schlagzeilen gemacht.
Die Polizei nahm dort am Samstag Ermittlungen wegen Mordes auf, nachdem Einsatzkräfte einen Mann tödlich verletzt und seine Mutter und Freundin tot aufgefunden hatten.
Die Leichen waren am späten Freitagabend an zwei verschiedenen Adressen der nordirischen Stadt Newtownabbey in der Nähe von Belfast entdeckt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge soll der Mann die Frauen erstochen und sich dann selbst tödlich verletzt haben. Die Einsatzkräfte trafen den mutmaßlichen Täter bewusstlos an und versuchten, ihn wiederzubeleben - jedoch vergebens. Man gehe nicht davon aus, dass weitere Personen in den Fall involviert seien, hieß es von der Polizei.
Der nordirische Abgeordnete von der Partei Sinn Fein, John Finucane, sagte: "Diese brutalen Morde zeigen uns einmal mehr, dass wir Gewalt gegen Frauen verurteilen müssen und hier im Norden eine Strategie brauchen, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen."
In Großbritannien ist nach dem Mord an der 33 Jahre alten Sarah Everard, die im Süden von London mutmaßlich von einem Polizisten entführt und danach getötet wurde, eine Debatte über die Sicherheit von Frauen entbrannt. Tausende protestierten gegen Gewalt und sexuelle Belästigung und teilten in sozialen Netzwerken ihre Erfahrungen. Bei einer Spendenaktion sind außerdem mehr als 500.000 Pfund (umgerechnet rund mehr als 580.000 Euro) eingesammelt worden, die Frauenrechtsorganisationen zugute kommen sollen.