Quarantäne angeordnet Erstmals neue Coronavirus-Variante in Sachsen nachgewiesen
Dresden (dpa) - In Sachsen ist erstmals die neue Variante des Coronavirus aus Großbritannien nachgewiesen worden. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Donnerstag mitteilte, trat die Mutation bei einer Person aus Dresden auf, die aus Großbritannien zurückgekehrt war.
Das Gesundheitsamt gehe nicht davon aus, dass die Gefahr einer weiteren Verbreitung bestehe, hieß es. Die betroffene Person habe sich nach der Ankunft in Dresden sofort in Quarantäne begeben. Die Virus-Variante sei durch ein stichprobenartiges Screening positiver Proben beim Robert Koch-Institut nachgewiesen worden.
Erstmals war die Corona-Mutation aus England in Deutschland an Heiligabend nachgewiesen worden. Betroffen war eine Frau in Baden-Württemberg, die aus Großbritannien eingereist war. Die Variante ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern deutlich ansteckender als die bisher bekannte Version.
In Sachsen lag die sogenannte 7-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 269,8. Der Wert gibt an, wie viele Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen verzeichnet worden sind. Sachsen bleibt damit wie seit Wochen schon Negativ-Spitzenreiter. Bundesweit lag der wichtige Corona-Kennwert nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 122. Die Daten sind derzeit aber noch schwierig zu interpretieren, weil es über den Jahreswechsel Verzögerungen gegeben hat.
Angesichts der angespannten Situation in Sachsen und der nun festgestellten neuen Virus-Variante fordert die Gesundheitsministerin des Landes, Petra Köpping (SPD), die Maßstäbe bei der Verteilung der Impfstoffe zu überdenken. "Bisher erfolgt die Verteilung des Impfstoffes nach der Einwohnerzahl der Bundesländer. Ich glaube, dass auch andere Faktoren bei neuen Lieferungen eine Rolle spielen sollten."