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Rund 800 Tote: Über 71.100 Corona-Infektionen bundesweit


701 Tote
Über 71.100 Corona-Infektionen bundesweit

Von dpa
Aktualisiert am 01.04.2020Lesedauer: 3 Min.
Ein Bett auf einer Intensivstation.Vergrößern des Bildes
Ein Bett auf einer Intensivstation. (Quelle: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild./dpa)

Berlin (dpa) - In Deutschland sind bis Mittwochnachmittag (17.00 Uhr) mehr als 71.100 Infektionen (Vortag Stand 16.25 Uhr: mehr als 65.500) mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert dabei von Bundesland zu Bundesland. Zudem melden einige Bundesländer ihre Zahlen auch nicht immer zur gleichen Uhrzeit.

Besonders hohe Zahlen haben Bayern mit mehr als 17.100 nachgewiesenen Fällen und mindestens 241 Toten und Nordrhein-Westfalen mit mehr als 16.300 Fällen und mindestens 180 Toten. Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Hamburg mit einem Wert von 132,4 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 85,6.

Mindestens 808 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Auch in anderen europäischen Ländern steigt die Zahlen der mit dem Coronavirus infizierten Menschen weiter an. So registrierte Spanien am Mittwoch rund 102.000 Infizierte. Am fünften Tag in Folge mit mehr als 800 Toten kletterte die Gesamtzahl der Todesopfer auf 9053. In Großbritannien starben bis Mittwoch 2352 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19. Knapp 30.000 Menschen waren nachweislich mit dem Virus infiziert. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte allerdings sehr viel höher sein.

Im von der Krankeit am schwersten betroffenen Land Italien lag die Zahl der Menschen, die positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurden, am Mittwoch bei mehr als 105.000. Mehr als 12.000 Menschen sind gestorben. In Frankreich war die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten zuletzt drastisch gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden wurden bis Dienstagabend 499 neue Todesfälle verzeichnet. Landesweit starben bis Dienstag 3523 Menschen an der Lungenkrankheit. Im besonders stark von der Pandemie betroffenen Ostfrankfreich stieg die Zahl der Toten bis Mittwoch auf 1015.

Eine nicht unwesentliche Aussagekraft, wie die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus funktionieren, hat die Zeitspanne, in der sich die Infiziertenzahl verdoppelt. Laut "Süddeutscher Zeitung" lag diese Spanne für ganz Deutschland am Mittwochnachmittag bei 8,2 Tagen.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Verlangsamung dieser Verdoppelung zum Maßstab gemacht für mögliche Lockerungen der Maßnahmen. Nach den Worten ihres Kanzleramtschefs Helge Braun (CDU) haben sich die Zahlen bundesweit zunächst noch nach drei Tagen verdoppelt. Das Ziel müsse jedoch sein, dass sich die Infizierten-Zahlen erst nach "10, 12 oder 14 Tagen" verdoppeln. Dann sei voraussichtlich ein Punkt erreicht, an dem das Gesundheitssystem nicht überfordert wird.

Am Mittwoch beschlossen Bund und Länder die bestehenden scharfen Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Krise mindestens bis zum Ende der Osterferien zu verlängern. Die Bürger "bleiben angehalten, auch während der Osterfeiertage Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstandes gemäß den geltenden Regeln auf ein absolutes Minimum zu reduzieren", heißt es in einer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Beschlussvorlage für die Telefonkonferenz von Merkel mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer.

Bund und Länder hatten am 22. März strenge Kontaktbeschränkungen für die Menschen beschlossen, die mindestens bis zum 5. April gelten sollten. Viele Länder hatten die Kontaktbeschränkungen allerdings ohnehin schon bis zum 20. April beschlossen - an diesem Tag enden häufig die Osterferien.

Merkel sagte jetzt, die Länder gingen mit ihren Maßnahmen weitgehend bundeseinheitlich vor. Die Kontaktbeschränkungen würden recht gut eingehalten. Am Dienstag nach Ostern würden Bund und Länder die Lage unter anderem auf Basis der Daten des Robert Koch-Instituts neu bewerten.

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