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Deutsche Bahn: 200 Reisende müssen in Zügen übernachten – weitere Ausfälle


200 Reisende müssen in Zügen schlafen
Sturm sorgt für Bahnchaos in Norddeutschland

Von dpa, dru, aj, pdi

Aktualisiert am 18.09.2019Lesedauer: 3 Min.
Zingst: Umgefallene Strandkörbe liegen im Sand, während sich Spaziergänger bei Sturm und Regen am Ostseestrand die Füße vertreten. Sonne und dunkle Wolken wechselten sich ständig ab.Vergrößern des BildesZingst: Umgefallene Strandkörbe liegen im Sand, während sich Spaziergänger bei Sturm und Regen am Ostseestrand die Füße vertreten. Sonne und dunkle Wolken wechselten sich ständig ab. (Quelle: dpa)

Vor allem die Küstenregionen wurden von Sturmböen heimgesucht. Bei der Bahn gab es zahlreiche Ausfälle – Hunderte Reisende harrten in Zügen aus. Langsam entspannt sich die Lage wieder.

Nach Sturmschäden auf mehreren Bahnstrecken in Norddeutschland entspannt sich die Lage bei der Deutschen Bahn. Zwar komme es noch zu Verspätungen und Teilausfällen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Zwischen Hannover und Bremen laufe der Regionalverkehr aber wieder, wenn auch auf eingleisiger Strecke.

Die Strecke Hannover–Hamburg ist laut Bahn ebenfalls wieder eingleisig befahrbar. "Hier verkehren sowohl die Züge des Fernverkehrs als auch des Regionalverkehrs", sagte die Sprecherin.

Für beide Strecken behalten laut Bahn alle Fernverkehrsfahrkarten für Dienstag und Mittwoch ihre Gültigkeit und können kostenfrei storniert oder bis eine Woche nach Störungsende zeitlich flexibel genutzt werden. Dies gelte auch für zuggebundene Fahrkarten.

Nach Angaben der Bahn sollen alle betroffenen Strecken am Nachmittag wieder frei sein. Erst dann könnten alle Züge wieder nach Fahrplan fahren.

200 Reisende müssen in Zügen übernachten

Der Sturm hatte dem Bahnverkehr am Dienstagabend besonders im Norden und Nordosten Deutschlands große Probleme beschert: Passagiere mussten auf andere Züge ausweichen, Bäume, Unrat und Teile abgedeckter Dächer lagen in den Gleisen und Oberleitungen wurden beschädigt. In Hannover mussten 200 Menschen in zwei Zügen übernachten. Aus einem anderen ICE, der von Chur in der Schweiz nach Hamburg unterwegs war, wurden 150 Fahrgäste bei Nienburg in Busse verfrachtet und nach Hannover gefahren. 300 weitere Menschen aus dem gleichen Zug warteten über zwei Stunden auf dessen Weiterfahrt. Um 1.35 Uhr am Mittwochmorgen setzte sich der Zug dann wieder in Bewegung.

Auch in Kassel-Wilhelmshöhe und Hamburg standen Züge für Passagiere zur Übernachtung bereit, sie wurden aber nicht von ihnen in Anspruch genommen. Die Strecke Hannover–Bremen war zeitweise gesperrt. Der Zugverkehr zwischen Hamburg und Bremen wurde über eine Güterzugstrecke umgeleitet. Auch auf der Strecke Hamburg–Hannover hatte es über mehrere Stunden große Probleme wegen eines Oberleitungsschadens gegeben.

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Metronom auch betroffen

Betroffen war auch die Bahngesellschaft Metronom: Sie meldete wegen umgestürzter Bäume auf den Gleisen starke Einschränkungen auf ihren Strecken. Unter anderem sollte die Strecke zwischen Hannover und Uelzen bis Mitternacht voll gesperrt werden. Auch die Verbindung zwischen Hamburg und Bremen war voll gesperrt. Zu Verspätungen kam es zwischen Hannover und Göttingen in beiden Richtungen sowie auf der Strecke Uelzen–Lüneburg–Hamburg. Teilweise sollten Ersatzbusse fahren.

Von starken Winden wurde bereits am Dienstagnachmittag die Besatzung eines Segelboots auf der Müritz an der Mecklenburgischen Seenplatte überrascht. Bei stürmischem und böigem Südwestwind bis Stärke acht kenterte das Boot – und der Mast des Schiffs bohrte sich in den Boden des Sees, wie die Polizei mitteilte. Ein Fahrgastschiff nahm die fünf Segler auf, die Feuerwehr barg das havarierte Schiff bei Wassertemperaturen um 16 Grad.

Wassermassen schließen Urlauber ein

Auf der ostfriesischen Insel Norderney wurden Urlauber von Wassermassen eingeschlossen. Die Gruppe war nach Angaben der Feuerwehr am Dienstag im Osten der Insel auf eine Düne geklettert und hatte einen Notruf abgesetzt. Das Hochwasser war wegen eines Sturms in der Nordsee deutlich höher als normal ausgefallen. Ein Rettungshubschrauber nahm die Urlauber an Bord und brachte sie zurück auf einen Parkplatz.



Laut Deutschem Wetterdienst wurde der Höhepunkt des Sturms zwischen Dienstagnachmittag und Dienstagabend erreicht. In der Nacht habe sich der Wind deutlich abgeschwächt. Tagsüber werde der Wind im Binnenland zwar noch einmal etwas stärker, aber nicht mehr so stark wie am Dienstag.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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