Zugangsstraßen blockiert Baustellen-Chaos gefährdet Rettungseinsätze
Für Rettungsdienste zählt oft jede Minute. Doch was, wenn eine wichtige Durchfahrt durch eine Baustelle versperrt ist? Mehr als die Hälfte der Lebensretter verliert regelmäßig wertvolle Zeit.
Zig Baustellen – besonders zur Urlaubszeit – erschweren laut Bayerischem Roten Kreuz (BRK) Rettungseinsätze. "Hierdurch werden Anfahrtswege für Rettungsfahrzeuge verlängert, teilweise unmöglich gemacht", teilte die Organisation in München mit. So würden manchmal durch Baustellen beispielsweise Durchgangsstraßen zu Altenheimen, Schulen oder Arztpraxen komplett unzugänglich.
BRK-Präsident Theo Zellner betonte, es gehe nicht um irgendeine Dienstleistung, die behindert wird, sondern um die Rettung von Menschenleben. "Vor allem während der Ferien ist die Situation besonders heftig." Einer internen Erhebung zufolge kämpften mehr als 60 Prozent der Dienstbereiche mit einer Vielzahl an Baustellen.
Die Bauämter müssen die Rettungsdienste besser informieren
Das BRK fordert, dass Bauämter Rettungsdienste intensiver in die Planungen einbeziehen. "In vielen Fällen fehlt das Verständnis, den Rettungsdienst als unverzichtbares Element der Daseinsvorsorge wahrzunehmen", sagte Zellner. Zudem seien bessere Informationen über Baustellen wichtig. Dann könnten sich Mitarbeiter vor Schichtbeginn aktuelle Straßensperrungen und Umleitungen anschauen und diese Strecken meiden. In Einzelfällen funktioniere die Zusammenarbeit.
- Herzinfarkt droht: Fünf Minuten starke Schmerzen in der Brust?
- Überlastete Rettungsstellen: So stehen die Deutschen zu möglicher Notaufnahme-Gebühr
- Studie: Weniger Krankenhäuser wären besser für unsere Versorgung
Um nur ein Beispiel für eine schwierige Verkehrslage zu nennen: Teils dreispurige Straßen würden auf eine Spur reduziert, teilte das BRK mit. Fahrzeuge könnten dann nicht ausweichen. Damit Hilfsfristen eingehalten werden können, müssten die Organisationen zusätzliche Rettungswagen einsetzen.
- Nachrichtenagentur dpa