Gefahr auf deutschen Autobahnen Polizei filmt Lkw-Fahrer beim Smartphone-Daddeln
Wer täglich stundenlang auf Autobahnen hinter anderen Lkws herfährt, dem mangelt es oft an Abwechslung. Viele Brummifahrer suchen die auf dem Smartphone. Brandgefährlich, warnt die Polizei. In Niedersachsen ahndet ein Projekt Verstöße auf einfache, aber effektive Weise.
Telefonieren, Schreiben von SMS- oder WhatsApp-Nachrichten oder sogar das Schauen von Filmen auf Tablets während der Fahrt sind keine Seltenheit. Deshalb sind Beamte im Gebiet der Polizeidirektion auf den Autobahnen 1, 29, 28 und 27 derzeit mit vier zivilen Fahrzeugen im Einsatz.
Mit einer am Dach befestigten GoPro-Kamera filmen und dokumentieren sie, wenn Brummifahrer elektronische Geräte wie Smartphones oder Tablets in der Hand haben. Seit Februar seien knapp 1.300 Verstöße festgestellt und geahndet worden.
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Der Arbeitsplatz Lkw ist aus Sicht des Unfallforschers Siegfried Brockmann prädestiniert für die Suche nach Ablenkung. "Lkw-Fahrer müssen oft über viele Stunden geradeaus fahren, und oft hinter einer "weißen Schrankwand", also dem vorausfahrenden Lkw, und so sieht man auch von der Landschaft eigentlich wenig", beschreibt Brockmann die Lage.
Psychologisch sei nichts einzuwenden gegen Abwechslung. "Das Problem beginnt mit der Blickabwendung." Diese Ablenkung kann schlimme Folgen haben. An Stauenden beispielsweise verzeichnet die Polizei schwere Unfälle.
Knapp drei Minuten tippt der Fahrer eines schweren Sattelzuges auf seinem Smartphone herum. Nur ab und an geht der Blick für einen Sekundenbruchteil kurz nach oben auf die Fahrbahn der A1. So fährt der Mann auch in einen Baustellen-Abschnitt.
Wie genau die Beamten den abgelenkten Lkw-Fahrer überführen, sehen Sie oben im Video.
- dpa