Polizei ermittelt gegen Eltern Baby nach unsachgemäßer Beschneidung im Krankenhaus
Erst als es zu Schwierigkeiten kam, holten sie einen Notarzt: Die Eltern eines sieben Monate alten Säuglings haben offenbar versucht, ihr Kind ohne ärztliche Hilfe beschneiden zu lassen.
Ein Säugling ist nach Komplikationen bei einer Beschneidung in Südthüringen verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Die muslimischen Eltern des sieben Monate alten Jungen ließen den Eingriff nach ersten Erkenntnissen der Polizei am Sonntag von einem bisher Unbekannten vornehmen. Als es zu Schwierigkeiten kam, sei ein Notarzt alarmiert worden.
Ob die Eltern des Kindes den Notruf wählten, sei bisher unklar, sagte eine Polizeisprecherin. Das Kind wurde in ein Krankenhaus in das nahe gelegene Bayern gebracht. Wie schwer es verletzt war, konnte die Polizeisprecherin zunächst nicht sagen. Lebensgefahr bestehe aber nicht.
Nun ermittelt die Polizei gegen die Eltern
Die Kriminalpolizei ermittle wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung gegen unbekannt und gegen die Eltern des Säuglings. Der Eingriff wurde in einer Asylbewerberunterkunft im thüringischen Föritztal durchgeführt. Die Polizei geht davon aus, dass die Beschneidung aus religiösen Gründen veranlasst wurde. Die Eltern sollen nun mit Hilfe eines Dolmetschers verhört werden.
- Nachrichtenagentur dpa