Extreme Hitze bis zu 7 Tage am Stück "Das ist der Höhepunkt in diesem Sommer"
Über 30 Grad an bis zu sieben aufeinanderfolgenden Tagen: Deutschland erlebt gerade die erste Hitzewelle in diesem Jahr, die diesen Namen auch verdient. "Das ist der Höhepunkt in diesem Sommer", sagt Meteorologe Dennis Dalter von MeteoGroup im Gespräch mit wetter.info.
In den meisten Regionen sind es fünf Tage am Stück über 30 Grad, gerechnet ab Mittwoch bis Sonntag. Am Oberrhein bewegen sich die Temperaturen aber bereits seit Dienstag und bis Montag über der Hitzemarke. Das gab es in diesem Jahr noch nicht, so Dalter. Der Juli zählte beispielsweise in Düsseldorf insgesamt drei heiße Tage (ab 30 Grad), davon zwei hintereinander. Im Juni gab es nur einen.
Afrika-Hitze und Hoch "Gerd"
Die heiße, trockene Luft stammt aus Westafrika, sie strömt von Marokko über Spanien und Frankreich nach Deutschland. Dank Bodenhoch "Gerd" und der kräftigen Augustsonne schafft es das Quecksilber deshalb örtlich nochmal auf Werte um die 35 Grad, erklärt der Meteorologe.
Am Mittwoch sind im Nordosten noch ein paar Wolkenfelder unterwegs. Ansonsten heißt die Parole "Sonnenschein von früh bis spät", so Dalter. Die Anzahl der Sonnenstunden entspricht der maximalen Ausbeute, das heißt bis zu 13 Stunden sind möglich.
Am wärmsten wird es in der Westhälfte mit 33 bis 34 Grad, vor allem im Ruhrgebiet und am Oberrheingraben. Die 30-Grad-Line verläuft von Nord nach Süd im Bereich Hamburg, Hannover und Harz bis nach Unterfranken. Östlich dieser Linie halten sich die Temperaturen noch knapp unter 30 Grad. An der Ostsee wird's mit 22 bis 25 Grad am kühlsten.
Der Donnerstag wird durchweg sonnig, nur dünne Schleierwolken zieren hier und da den Himmel. "Sie können der Sonne aber nix abzwacken", weiß Dalter. Der Wind weht schwach aus südöstlicher Richtung, leichte Böen (bis zu Windstärke 5) verschaffen ab und zu etwas Abkühlung.
Auch in der Osthälfte wird es jetzt heißer, denn Hoch "Gerd" bleibt über dem östlichen Europa liegen. In Berlin und Brandenburg sind 30 bis 32 Grad drin, in Sachsen-Anhalt sogar 33 Grad. Im Westen und Südwesten bleibt es heiß, am Oberrhein könnte das Thermometer bis zu 36 Grad anzeigen. "Wir bewegen uns auf Rekordniveau für die letzte August-Dekade", sagt Dalter und schließt neue Höchstwerte nicht aus.
Aus dem August, der bereits Boden- und sogar Luftfrost im Angebot hatte, "wird nochmal einiges rausgeholt", sagt Dalter. Uns erwarten sehr laue und warme Sommernächte mit Tiefstwerten um die 20 Grad.
Freitag bis Sonntag lässt sich schnell zusammenfassen: Die Temperaturen liegen verbreitet bei 30 Grad plus x. Lediglich im Südosten Bayerns wird es nicht ganz so extrem und das gilt auch für die Küsten. Aber auch in Bremen und Hamburg sind 30 Grad möglich.
Der Sonntag könnte der heißeste Tag werden mit Temperaturen um die 36 Grad in der Osthälfte, schätzt Dalter.
Wetterumschwung am Montag
Am Montag wird die extreme Hitze dann zumindest kurzzeitig unterbrochen. Ein neues Frontensystem bringt Schauer und Gewitter und lässt die Temperaturen sinken. Die Chancen stehen allerdings nicht schlecht, dass es schon kurz darauf wieder wärmer wird. Ob es noch einmal so heiß wird wie aktuell, steht noch in den Sternen.
Möglicherweise ist die erste richtige Hitzewelle in diesem Jahr auch die letzte. Zwar kann es im September auch schon mal 30 Grad heiß werden, aber mehrere Tage hintereinander ist das dann doch eher unwahrscheinlich.